Salzburger Nachtstudio
Abenteuer - Ein paradoxes Bedürfnis
Gestaltung: Ulrike Schmitzer
31. Oktober 2012, 21:00
Weltuntergang dank Atomkatastrophe, Terror oder Finanzcrash - die Bedrohungsszenarien werden immer zahlreicher. Die Kulturwissenschaften reagieren auf darauf: sie hinterfragen das menschliche Sicherheitsbedürfnis. Ist es ein anthropologisches Grundmuster, nach Sicherheit zu streben?
Dem widerspricht ein auffälliger Drang des Menschen zum Abenteuer. Die bewusste Suche nach Risiko, nach Gefahr und dem "Kick". Oft sind Abenteuer nicht nur Ausbruch aus der Sicherheitszone, sondern die Suche nach Heldentum ganz im Sinne des idealisierten Vorbilds historischer Eroberer und Entdecker.
Abenteuer können auch als Teil der Identitätsbildung angesehen werden - was bewirken sie bei einem einzelnen Menschen oder gar in einer Gruppe? Wenn Abenteuer Grenzerfahrungen sind, welches Vokabular wird zur Beschreibung dieser außergewöhnlichen Erfahrung herangezogen? Wie werden Abenteuer oder in unserer Zeit konkret "extreme sports" instrumentalisiert? Sind sie nur ein Geschäftszweig und ein künstlich hochgeschraubtes Bedürfnis? Oder findet sich die Sucht nach Abenteuern wie ein roter Faden in der Geschichte?
Service
Georg Simmel: Das Abenteuer. 1919.
Peter Baumgartner: Geniale Grenzgänge. Böhlau Verlag
CW Ceram: Götter, Gräber und Gelehrte. Roman der Archäologie
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