Leporello

1. Hommage an Christian Loidl bei den "Vienna Mystery Tours"
2. Der Dokumentarfilm "Skateistan - Four Wheels and a Board in Kabul"

1. Hommage an Christian Loidl bei den "Vienna Mystery Tours"

Der 2001 verstorbene Dichter Christian Loidl war Mitbegründer der "Schule für Dichtung" in Wien und des literarischen Salons in der Praterstraße. Er besuchte die Jack Kerouac School of Disembodied Poetics in den USA und arbeitete mit Musikern wie Beat Furrer, Marwan Abado oder Wolfgang Musil zusammen. Eine Veranstaltungsreihe begibt sich nun auf die Spuren des sogenannten "Luftpoeten": Die "Vienna Mystery Tours" wollen seine präzise lyrische Prosa wieder aufleben lassen. Im Zentrum steht der Reportageband "Wiener Mysterien" von Christian Loidl. Ob bei kauzigen Mönchen, Body-Buildern, im Sexmuseum oder dem UFO Club Wien - Christian Loidl hat als verdeckter Reporter so manche Wiener Skurrilität beschrieben. "Wo sich die Juden den Vergaser richten lassen", nennt sich etwa eine seiner Geschichten. In der Czerningasse im zweiten Wiener Bezirk ist eine Vergaserfirma, ihr Werbeschild hängt in unmittelbarer Nähe zu jüdischen Einrichtungen und Zeichen. Auch heute ist dieses Schild dort zu sehen und scheint niemanden zu stören, erzählt der Organisator der "Mystery Tours" Christian Katt. Der Schriftsteller Doron Rabinovici hat die Mystery Tour in der Leopoldstadt begleitet. Auch ihm ist das Schild schon vor einigen Jahren bei einem Spaziergang durch die Mazzesinsel, dem ältesten jüdischen Viertel Wiens aufgefallen. Am 16. Dezember 2012 findet unter dem Motto "Vorspiel, Aufguss, Damenspende" in der Vindobona Studentensauna die nächste Mystery Tour statt.-
Gestaltung: Claudia Gschweitl



2. Der Dokumentarfilm "Skateistan - Four Wheels and a Board in Kabul"

Kinder und Jugendliche gleiten in fröhlichen Gruppen auf Skateboards über staubige Straßen - und das ausgerechnet in Kabul. Eine Szene, die man in der kriegserschütterten Afghanischen Hauptstadt kaum erwarten würde - und dennoch Realität. Zu verdanken ist dies dem australischen Skateboarder Oliver Percovich. 2007 kam er, mit seinem rollenden Brett im Gepäck, in der afghanischen Hauptstadt an. Von neugierigen Kindern umringt, begann er, diese in der Kunst des Skateboardens zu unterrichten und gründete bald die erste afghanische Skating-Schule.
"Skateistan" ist inzwischen zu einer der wohl sinnvollsten Entwicklungshilfeinitiativen der Region geworden. An die Skatehalle sind mehrere Schulklassen angeschlossen. Und zahlreiche ehemalige Straßenkinder haben als Trainer, Bürokräfte oder Handwerker eine bezahlte Arbeit innerhalb des Komplexes gefunden. Einblicke in das Projekt gibt der Dokumentarfilm "Skateistan - Four Wheels and a Board in Kabul", für den der deutsche Regisseur Kai Sehr von "Cinema for Peace" ausgezeichnet wurde. Diesen Montag hatte er im Wiener Topkino Premiere.-
Gestaltung: Franziska Dorau

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