Betrifft: Geschichte

Der große Rausch. Tiroler Goldsucher in der Neuen Welt. Mit Thomas Albrich, Institut für Zeitgeschichte, Universität Innsbruck. Gestaltung: Gerlinde Tamerl und Robert Weichinger

Die politischen Veränderungen, Mitte des 19. Jahrhunderts, endeten in den meisten deutschen Staaten und in der Habsburger-Monarchie mit einem Sieg der Reaktion. Die liberalen Errungenschaften aus der Revolutionszeit wurden zurückgenommen, Überwachungs- und Repressionsmaßnahmen gehörten wieder zur Tagesordnung. All jene, die auf einen sozialen und gesellschaftlichen Umbruch gehofft hatten, sahen sich um ihre Hoffnungen betrogen.

In dieser Phase erreichte die Nachricht von sensationellen Goldfunden in der Neuen Welt das alte Europa und entfachte ein Goldfieber. Wer nichts mehr zu verlieren hat, erliegt am ehesten dem Lockruf des Goldes: Bauernsöhne, Lohnschreiber, Handwerksburschen, beruflich Entwurzelte. Es sind arme und enttäuschte Männer, die die beschwerliche Anreise auf sich nehmen, in der vagen Hoffnung, in der Neuen Welt zu Reichtum zu gelangen.

Der Zeithistoriker, Thomas Albrich, stieß im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum auf eine faszinierende Quelle: Das Reisetagebuch eines Tiroler "Goldjägers", das bis zu Albrichs Entdeckung unbeachtet geblieben war. Mit Hilfe dieses Zeugnisses konnte der Historiker vielfältige Einblicke in die politischen und sozialen Lebensumstände sogenannter kleiner Leute gewinnen, die vom Goldrausch angezogen, bereit waren, alles auf eine Karte zu setzen.

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