Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

"Wie man wird, was man ist." Vom Wert der Persönlichkeit
Eine Sendung von Nikolaus Halmer

Wie kaum ein anderer Philosoph hat Friedrich Nietzsche den Wert der Persönlichkeit in seinen Schriften hervorgehoben. Er versteht unter Persönlichkeit einen Menschen, der sein Leben nach eigenen Grundsätzen formt und sich nicht damit zufrieden gibt, vorgegebenen gesellschaftlichen Normen zu entsprechen.

Die Persönlichkeit fristet kein "Herden-Dasein", sondern entfaltet ein eigenwilliges Projekt der Lebensführung. Um eine Persönlichkeit im Sinne Nietzsches zu werden, ist eine Formgebung des eigenen Lebens - die Ausbildung eines Lebensstils - erforderlich. Der Mensch, sämtlicher religiöser oder metaphysischer Gewissheiten beraubt, nimmt sein Leben selbst in die Hand. Er setzt somit die Aufforderung des Aufklärers Immanuel Kant, "der Mensch möge sich aus der selbst verschuldeten Unmündigkeit befreien", in die Lebenspraxis um.

Eine Sendung zu einem Nietzsche-Kongress in Naumburg an der Saale.

Service

Heinrich Detering: Der Antichrist und der Gekreuzigte. Friedrich Nietzsches letzte Texte, Wallstein Verlag
Andreas Urs Sommer: Historischer und kritischer Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken. "Der Fall Wagner" und Götzen-Dämmerung", Band 6.1, De Gruyter Verlag
Andreas Urs Sommer: Nietzsche, Philosoph der Kultur(en)?, De Gruyter Verlag
Werner Stegmaier: Friedrich Nietzsche zur Einführung, Junius Verlag
Werner Stegmaier: Nietzsches Befreiung der Philosophie, De Gruyter Verlag

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