Vom Leben der Natur
Wintermücke und Schnee-Springschwanz. Der Tierökologe Erwin Meyer erzählt über winteraktive Insekten und Spinnentiere.
Teil 5: Die optimale Anpassung.
Gestaltung: Barbara Zeithammer
18. Jänner 2013, 08:55
Der Winter ist auch für die meisten heimischen Tiere eine stille Jahreszeit. Vor allem für jene Tierarten, deren Körpertemperatur von der Außentemperatur bestimmt wird: Amphibien, Eidechsen, Schlangen, Insekten und Spinnentiere verbringen die kalten Monate meist im Ruhezustand. Wer an einem wärmeren Wintertag aufmerksam durch den Wald spaziert, kann aber Insekten und Spinnentiere beobachten: Mücken, die am Waldrand ihre Tanzflüge aufführen, Spinnen, die im Schnee auf Beutefang gehen oder ihre Netze in Fußstapfen spannen, und winzige, schwarze Springschwänze, die sich zu Tausenden sammeln, so dass der Schnee schwarz oder violett gefärbt erscheint. Sogar bei unter null Grad sind manche Insekten und Spinnentiere noch aktiv und auch auf Gletschern gibt es Leben: die so genannten Gletscherflöhe, die sich von Algen und dem Gletscherstaub ernähren.
Um sich gegen die Kälte zu schützen, verfolgen diese Tiere unterschiedliche Strategien: Manche sind gefriertolerant - sie haben Mechanismen entwickelt, die das Frieren der Körpersäfte fördern, das Gewebe aber von Eiskristallen freihalten. Andere verhindern das Gefrieren mit bestimmten Proteinen oder dem Frostschutzmittel Glycerin. Außerdem ist ihr Stoffwechsel perfekt auf die Temperaturen zwischen null und fünf Grad Celsius eingestellt.
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Gesprächspartner:
Univ.-Prof. Dr. Erwin Meyer
Universität Innsbruck
Institut für Ökologie
Technikerstraße 25
A-6020 Innsbruck
Universität Innsbruck