Gedanken für den Tag

30. Jänner 2013, 06:56

Im Rahmen seines strategischen Denkens und Handelns ist für Mahatma Gandhi die Frage nach einer Grundentscheidung von eminenter Bedeutung. Anstelle des Begriffs Grundentscheidung setzt Gandhi den Begriff Gelübde. Grundentscheidung meint für Gandhi, dass sich der Mensch in seinem tiefsten Inneren ein für alle Mal für Gott entscheidet. Wird die Grundentscheidung nicht gelebt, liefert sich der Mensch gottfremden gesellschaftlichen Mächten aus. Er lässt sich leben, lebt aber nicht aus sich selbst. Die Grundentscheidung ist wie eine Daseins-Melodie, die in den verschiedensten Dimensionen des Lebens den Reichtum eines Menschen zum Ausdruck bringt. Nur wenn die innere Stimme mir die Gewissheit gibt, dass ich mein Gelübde erfüllen kann, kann ich die Verpflichtung zu einem gewaltfreien Handeln eingehen, so Gandhi. Die Grundentscheidung vollzieht in einer Welt der Unentschiedenheit die Scheidung von Licht und Finsternis. Die Grundentscheidung muss, so meine Erfahrung, in den praktischen Vollzügen des Lebens durchgehalten werden mit je neuem Mut zu einem neuen Anfang. Denn es bleibt die Gefahr des Rückfalls in die Unentschiedenheit.

Service

Buch, Herwig Büchele, "Spiritualität und politischer Kampf aus dem Geist der Bergpredigt", Innsbruck Univ. Press
Buch, Herwig Büchele, "Qualitatives Wirtschaftswachstum - eine Herausforderung für die Welt", Innsbruck Univ. Press
Buch, Herwig Büchele, "Friedensmacht Europa: dynamische Kraft für Global Governance?", Innsbruck Univ. Press
Buch, Herwig Büchele, "Gott finden", Verlag Pustet
Buch, Herwig Büchele, "Gewaltfrei leben", Verlag Pustet

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