Gedanken für den Tag

31. Jänner 2013, 06:56

Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst, so sagt Jesus in der Bergpredigt. Es erhebt sich aber die Frage: Wie ist jenen Menschen zu begegnen, die mit zynischer Gewalt, mit ausgesuchter Bosheit Menschen foltern oder sogar töten? Muss zynische Gewalt mit gewaltfreien Mitteln beantwortet werden? Nein. Ich finde, in solchen Fällen muss auf eine Not-Ethik zurückgegriffen werden. Not-Ethik heißt, es kann Grenzsituationen geben, in denen der Gebrauch von Mitteln der Gewalt ein Dienst am Leben sein kann.
Ein Beispiel dazu: Im afrikanischen Staat Ruanda wurden im Jahre 1994 800.000 bis 1 Million Tutsis durch Hutus im wahrsten Sinn des Wortes hingeschlachtet. Es wäre möglich gewesen durch den Einsatz von gewaltarmen Mitteln wie Wasserwerfern und Tränengas dieses Morden einzudämmen, wenn nicht zu verhindern. Aber nichts geschah.
Mahatma Gandhi bejaht eine solche Not-Ethik. Im Leben ist es unmöglich, so Gandhi, Gewalt völlig zu vermeiden. Allerdings: Ob überhaupt und wann in Grenzsituationen Mittel der Gewalt eingesetzt werden können, das können wohl am besten die Menschen entscheiden, die sich in Theorie und Praxis zur Gewaltfreiheit bekennen.

Service

Buch, Herwig Büchele, "Spiritualität und politischer Kampf aus dem Geist der Bergpredigt", Innsbruck Univ. Press
Buch, Herwig Büchele, "Qualitatives Wirtschaftswachstum - eine Herausforderung für die Welt", Innsbruck Univ. Press
Buch, Herwig Büchele, "Friedensmacht Europa: dynamische Kraft für Global Governance?", Innsbruck Univ. Press
Buch, Herwig Büchele, "Gott finden", Verlag Pustet
Buch, Herwig Büchele, "Gewaltfrei leben", Verlag Pustet

Kostenfreie Podcasts:
Gedanken für den Tag - XML
Gedanken für den Tag - iTunes

Sendereihe

• Gedanken für den Tag