Gedanken für den Tag

1. Februar 2013, 06:56

Will man die herrschende Ökonomie und die gegenwärtige Politik in der Sichtweise des Neuen Testaments beurteilen, wird man auf die Logik des Kajaphas verwiesen. Kajaphas war Hoher Priester zur Zeit Jesu. Er hatte die Heiligen Stätten vor den Römern zu schützen. In der Versammlung des Hohen Rates sagte er: "Es ist besser, wenn ein einziger Mensch für das Volk stirbt, als wenn das ganze Volk zugrunde geht." Was will der Hohe Priester Kajaphas damit sagen? Er will sagen: Retten wir dadurch das Ganze, dass wir einen Teil ausgrenzen oder opfern. Man könnte es auch so sagen: Wenn die Mittel des ökonomischen Systems zu Selbstzwecken aufrücken, dann herrschen Geld und Kapital über Euch, Ihr macht Geld und Kapital zu Götzen und Ihr lasst Euch von diesen Götzen unterjochen. Erinnert Euch an die Jahre 2008/2009: Die internationalen Finanzmärkte verursachten eine schwere Krise. Ja, es bestand die Gefahr, dass sie kollabierten.

Mahatma Gandhi hat die Logik des Kajaphas klar erkannt, wenn er schreibt: Ihr könnt nicht Gott und dem Mammon dienen, das ist eine ökonomische Wahrheit von größter Bedeutung. Und er zitiert das Neue Testament, indem er hinzufügt: Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als dass ein Reicher in das Reich Gottes kommt.

Service

Buch, Herwig Büchele, "Spiritualität und politischer Kampf aus dem Geist der Bergpredigt", Innsbruck Univ. Press
Buch, Herwig Büchele, "Qualitatives Wirtschaftswachstum - eine Herausforderung für die Welt", Innsbruck Univ. Press
Buch, Herwig Büchele, "Friedensmacht Europa: dynamische Kraft für Global Governance?", Innsbruck Univ. Press
Buch, Herwig Büchele, "Gott finden", Verlag Pustet
Buch, Herwig Büchele, "Gewaltfrei leben", Verlag Pustet

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