Moment - Leben heute

Prozess in Echtzeit. Das journalistische Phänomen der Liveticker aus dem Gerichtssaal. Gestaltung: Xaver Forthuber. Moderation und Redaktion: Bea Sommersguter

Das Phänomen ist relativ neu. Seit einigen Jahren sitzen die Gerichtsreporter mit ihren Laptops und Smartphones im Sitzungssaal und kommunizieren über das Internet live mit der Außenwelt.

In so genannten Live-Tickern kann jedes Ereignis dokumentiert und sofort ins Netz gestellt werden - ob es nun ein Stimmungsbild ist oder die Urteilsverkündung, in Bruchteilen von Sekunden kann die Öffentlichkeit darauf zugreifen.

Bei den spektakulären Wirtschaftsprozessen der letzten Jahre ist diese Art der Liveberichterstattung besonders beliebt geworden, fast alle Medien nutzen sie inzwischen.

Die Gerichte sehen diese Entwicklung kritisch: Weil jedes Detail dem Verhandlungssaal sofort veröffentlicht werden kann, könnten auch Zeugen ihre Aussagen leicht aufeinander abstimmen, der Prozessablauf würde beeinflusst, so ihr Argument.

Die Journalisten berufen sich dagegen auf Grundrechte; von ihnen will niemand mehr auf den neuen Kanal verzichten.

Service

Oliver Jaindl zum Immofinanz-Prozess auf Twitter Wirtschaftsblatt Mafred Seeh (Die Presse)
"Liveticker-Verbot wieder aufgehoben" (Der Standard) "Der Zeuge liest mit" (Die Presse)
"Wahrheitsfindung unterminiert" (Salzburger Nachrichten)

Sendereihe