Dimensionen - die Welt der Wissenschaft
Heilsame Impulse. Die Anwendung von Stoßwellen in der Human- und Veterinärmedizin.
Gestaltung: Wolfgang Bauer
4. April 2013, 19:05
Vor mehr als 30 Jahren entdeckte man, dass von außen applizierte akustische Druckwellen, die sich mit Überschallgeschwindigkeit ausbreiten - so genannte Stoßwellen - Nierensteine zertrümmern konnten. Die bis dahin bekannte operative Steinentfernung wurde damit praktisch obsolet. Heute bedient sich die Urologie der Stoßwellen, um hartnäckige Prostataschmerzen zu lindern. Ebenfalls vielversprechend gestaltet sich das Vorhaben, mit der Stoßwellentherapie die Erektile Dysfunktion erfolgreich behandeln zu können.
Die Behandlung mit Stoßwellen ist jedoch vor allem aus der Orthopädie und Sportmedizin nicht mehr weg zu denken, mit relativ kleinen und handlichen Geräten werden schmerzhafte Gelenkserkrankungen wie der "Tennisellbogen" oder Arthrosen mit Erfolg therapiert. Ebenfalls zur Anwendung kommt die Stoßwellentherapie bei nicht heilenden oberflächlichen Wunden und Knochenbrüchen, aber auch bei Zellulitis sowie in der Kardiologie. Nicht zuletzt findet sie in der Veterinärmedizin für die Behandlung von Pferden immer stärkere Verbreitung.
Diskutiert wird allerdings noch der genaue Wirkmechanismus der Stoßwellen. Können sie nicht nur die Durchblutung der schmerzenden Areale fördern, sondern auch das Schmerzgedächtnis verändern?
Service
Gesprächspartner/innen
Univ. Prof. Dr. Günter Janetschek, Vorstand der Universitätsklinik für Urologie und Andrologie Salzburg
Univ. Prof. Dr. Michael Grimm, Direktor der Universitätsklinik für Herzchirurgie an der Medizinischen Universität Innsbruck
Dr. Wolfgang Schaden, Unfallkrankenhaus Wien - Meidling
Dr. Christian Dohnalek, Orthopäde, Salzburg
Dr. Rhea Haralambus, Abt. für Pferdechirurgie, Veterinärmedizinische Universität Wien
Dr. Barbara Bockstahler, Ambulanz für Physikalische Therapie und Rehabilitation