Vom Leben der Natur
Ständig unter Spannung. Der Biologe Rüdiger Krahe über elektrische Fische.
Teil 1: Spannungen bis zu 600 Volt.
Gestaltung: Anja Petersen
15. April 2013, 08:55
Der Zitteraal zählt zu den gefürchteten Fischen Südamerikas. Die Tiere erzeugen Stromstöße von bis zu 600 Volt, mit denen sie ihre Beute lähmen, um sie dann bequem zu fressen. Die Elektroschocks werden aber auch zur Verteidigung eingesetzt.
Bereits Alexander von Humboldt machte während seiner Südamerika-Reise schmerzvolle Erfahrungen mit einem Zitteraal. Als seine Helfer eines der Tiere fingen und aus dem Wasser zogen, setzte der Forscher unvorsichtigerweise seine Füße auf den Rücken des Fisches. Rückblickend notierte er in sein Tagebuch: "Ich empfand den ganzen Tag über heftigen Schmerz in den Knien und fast in allen Gelenken."
Weniger spektakulär sind andere Arten von elektrischen Fischen. Die Tiere nutzen die von ihnen erzeugten schwachen Spannungen überwiegend zur Orientierung in den trüben Gewässern Südamerikas. Sie sehen quasi mit einer Art "Elektroauge". Aber auch zur Kommunikation und Partnerwahl setzten die Fische elektrische Signale ein.
Service
Prof. Dr. Rüdiger Krahe
McGill University
Department of Biology
Montreal
Canada
Prof. Dr. Rüdiger Krahe
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