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Reisen mit Ö1. Ambiente Spezial: Reiches Erbe und kaum Tourismus - Honduras will noch entdeckt werden! Auf den Spuren der Maya, Lencas und spanischen Conquistadores durch den Westen des mittelamerikanischen Landes. Von Edgar Schütz

Honduras! Es war Christoph Kolumbus höchstpersönlich, der dem mittelamerikanischen Land den Namen gab. Wenn auch etwas unfreiwillig. Der Entdecker Amerikas, der in der spanischsprachigen Welt Cristóbal Colón genannt wird, kam 1502 erstmals hierher. Er geriet in einen fürchterlichen Tropensturm. Als er diesem endlich entkommen war, soll er zu seinen Kameraden gesagt haben: "Gottseidank haben wir diese Tiefen endlich hinter uns gelassen". Auf Spanisch verwendete er für "diese Tiefen" den Ausdruck "estas honduras".

Es dauerte mehr als 300 Jahre, bis Honduras mit der Unabhängigkeitserklärung das Joch der Conquistadores abschütteln konnte und 1821 seine Unabhängigkeit von Spanien erklärte. Die Hinterlassenschaft der Spanier hat sich neben der Sprache vor allem in der Architektur niedergeschlagen. Das zeigt sich etwa in den Provinzstädten Gracias und La Esperanza, die ihren kolonialen Charme trotz einiger Widrigkeiten im Lauf der Geschichte bewahrt haben. Ein anderer Idiosynkrasie stiftender Faktor ist das Erbe der indianischen Ureinwohner. Während die Spanier den Stamm der Lenca, der bis heute größten Indigenen-Volksgruppe in Honduras, blutig unterwarfen, war die Hochkultur der Maya bereits zuvor untergegangen. Sie hatten sich vor allem durch Raubbau an der Natur selbst die Lebensgrundlage entzogen. Welche hoch zivilisierte Kultur hier aber zwischen 3.000 vor und 900 nach Christus einmal lebte, zeigen die Tempelanlagen der Ausgrabungen in Copán. Honduras ist durchaus mit Österreich vergleichbar, zumindest Fläche und Einwohnerzahl betreffend. Mit 112.090 Quadratkilometern ist Honduras etwas größer als die Alpenrepublik, mit ca acht Millionen liegt die Anzahl der Einwohner knapp darunter. Bloß beim Klima hören sich die Gemeinsamkeiten auf. Die Durchschnittstemperatur in dem tropischen Land zwischen Pazifik und Karibik liegt bei 25 Grad. Sie ist das ganze Jahr über keinen großen Schwankungen unterworfen.

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  • Edgar Schütz