Leporello

Canettis "Die Blendung" als Hörspiel

Eine Hörspielproduktion ungewöhnlichen Ausmaßes wird derzeit im Studio RP4 des Wiener Funkhauses produziert. In Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk dramatisiert der ORF dort Elias Canettis monumentalen Erstroman, "Die Blendung".

Erzählt wird darin die Geschichte Peter Kiens, eines Sinologen, der das Wien der 1920er Jahre als einen Hort der Roh- und Falschheit erlebt, dem er nichts anderes als bücherverliebten Autismus entgegenzusetzen weiß. Aus Frustration über die Gemeinheit seiner Zeitgenossen im Allgemeinen - und die seiner früheren Haushälterin und nunmehrigen Ehefrau Therese Krummholz im Besonderen - steigert er sich in einen (durchaus scharfsinnigen) Wahnzustand, der in seiner Selbstverbrennung inmitten seiner Privatbibliothek gipfelt.

Nach der Vertonung von Karl Kraus´ "Die letzten Tage der Menschheit" im Jahr 1974, sei "Die Blendung", so der ORF Hörspiel-, Literatur- und Featurechef Peter Klein, die zweitgrößte Wortproduktion, die in der Geschichte des Hauses jemals stattgefunden habe.-
Gestaltung: Franziska Dorau

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