Vom Leben der Natur
Perfekte Täuschmanöver. Der Botaniker David Bröderbauer erzählt über die Kesselfallenblumen.
Teil 1: Eine Zusammenarbeit ohne Belohnung.
Gestaltung: Lothar Bodingbauer
29. April 2013, 08:55
Kesselfallenblumen fangen Insekten zur Bestäubung ein und lassen sie danach wieder frei. Um das zu bewerkstelligen, gibt es einige bemerkenswerte Anpassungen wie rutschige Oberflächen und Sperrhaare, die der Gefangennahme der Aasfliegen, Mistkäfer und Pilzmücken dienen.
Um Insekten anzulocken, imitieren Kesselfallenblumen durch Duft, Farbe und Form tote organische Substanz wie zum Beispiel einen Kadaver, Kot oder auch Pilze. Da die Insekten dort normalerweise ihre Eier ablegen, lassen sie sich leicht hereinlegen.
Evolutionär haben sich Kesselfallenblumen - zu denen auch der in Österreich heimische Aaronstab gehört - an sehr vielen und sehr unterschiedlichen Stellen der Entwicklung von Pflanzen herausgebildet, was zeigt, dass das Prinzip der Gefangennahme von Insekten ohne sie "aufzuessen" sehr bedeutend ist.
Service
Interviewpartner
Dr. David Bröderbauer
Universität Wien
Department für Strukturelle und Funktionelle Botanik
Rennweg 14
A-1030 Wien
Department für Strukturelle und
Funktionelle Botanik
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