Europa-Journal

1. Das Ende der alten Sorten?
2. Spanien - ein Auswanderungsland
3. Bulgarien: Wahlen ohne Wechsel?
4. Auf den Spuren der Habsburger in der Schweiz
Moderation: Karin Fischer

Das Ende der alten Sorten?

Die EU-Kommission stellt nächste Woche eine neue Saatgutverordnung vor. Unter dem Motto Gesundheitsschutz geht es dabei vor allem um Registrierung und Zertifizierung von Saatgut. Kritiker befürchten, dass die geforderten Auflagen für seltene und traditionelle Sorten zu hoch werden und sie von Feldern und aus den Gärten verschwinden. Die EU-Kommission beschwichtigt, gerät aber ins Hintertreffen. Bevor die Inhalte der neuen Verordnung klar sind, hat eine Kampagne gegen die künftigen Regeln bereits fast 200.000 Unterstützungsunterschriften in ganz Europa gesammelt. - Ein Beitrag von Ernst Kernmayer


Spanien - ein Auswanderungsland

Die Wirtschaftskrise in Spanien hat aus einem Einwanderungsland, das Arbeitssuchende vor allem aus Lateinamerika und Nordafrika anlockte und die Bevölkerung innerhalb eines Jahrzehnts (2000-2010) um 5 Millionen anwachsen ließ, ein Auswanderungsland gemacht. Erstmals weist die spanische Bevölkerungsstatistik einen deutlichen Rückgang - 230.000 in zwei Jahren - aus: Nicht nur die Zuwanderer kehren - oft mit leeren Händen - in ihre Ursprungsländer zurück. Junge Spanier gehen den umgekehrten Weg und versuchen ihr Glück in der EU und in Lateinamerika. - Ein Beitrag von Josef Manola


Bulgarien: Wahlen ohne Wechsel?

Experten erwarten für Bulgarien trotz der Sozialproteste zu Jahresanfang, die zum Rücktritt der Regierung führten und sich zu einer Bürgerbewegung mit klaren politischen Forderungen formierten, keine grundlegenden Veränderungen nach der vorgezogenen Parlamentswahl am 12. Mai. Der Protestbewegung ist es nämlich nicht gelungen, eine Führung zu bestimmen und eine Partei zu bilden. Damit gibt es zur bisherigen Regierung kaum Alternativen. - Brigitte Fuchs berichtet


Auf den Spuren der Habsburger in der Schweiz

Mit den Habsburgern verbindet man Wien, Schönbrunn und die Hofburg. Doch das Herz der mächtigen Herrscherdynastie hat in der Schweiz zu schlagen begonnen. Die Wiege des einstigen Kaiserreichs ist die "Habsburg" im Kanton Aargau, von der ein Teil heute noch erhalten ist und als Museum und Restaurant betrieben wird. Von hier aus erweiterten die Habsburger ihren Einflussbereich bis zum Ende des Mittelalters Zug um Zug. Über ein Dutzend Städte und Klöster gehen auf deren Gründung zurück; in vielen Orten sind heute noch Spuren zu sehen: Doppeladler, Habsburger-Wappen und rot-weiß-rote Banner zieren Häuser; Bis 1801 brachten die Habsburger im Kanton Aargau wirtschaftliche und kulturelle Vielfalt; Maria Theresia wurde verehrt; in Rheinfelden heiraten heute noch Paare unter den Augen der Kaiserdynastie und in Laufenburg wird unter dem Doppeladler Schweizer Recht gesprochen. Mit dem bald 1.000 Jahre alten Kloster Muri sind die Habsburger besonders verbunden. Dort ruhen die Herzen des letzten Kaiserpaares Zita und Karl. Die Habsburger sind heute Teil des Schweizer Kulturtourismus, die Museen im Aargau bieten schwerpunktmäßig Ausstellungen zur gemeinsamen Vergangenheit an. - Ein Beitrag von Raphaela Stefandl

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