Radiodoktor - Medizin und Gesundheit

Schlafstörungen - Nur lästig oder doch behandlungsbedürftig?

Wer hat das nicht schon einmal erlebt: Man wälzt sich im Bett von einer Seite zur anderen und kann nicht einschlafen. Je intensiver man es versucht, desto weniger gelingt es - und der Unmut wächst.
Bis zu einem Viertel der Österreicherinnen und Österreicher kennt dieses Gefühl nur zu gut - sie erleben es häufig, wenn nicht regelmäßig, und leiden somit unter einer Schlafstörung.
Ärztlichen Rat sollten Betroffene spätestens dann suchen, wenn die Schlafstörungen chronisch werden - also mindestens einen Monat lang dreimal pro Woche anhalten. Meist macht sich ein deutlicher Leistungsabfall am nächsten Tag bemerkbar.
Schlafstörungen können Begleiterscheinungen von psychischen Problemen wie Stress, Ängsten sein oder aber Anzeichen für eine ernsthafte Erkrankung wie Depressionen sein. Doch nahezu ein Drittel der Schlafstörungen ist organisch bedingt, deutet also auf eine Erkrankung eines Organs hin. Zu den am weitesten verbreiteten Krankheitsbildern zählt dabei das Restless-Legs-Syndrom. Betroffene leiden unter Gefühlsstörungen und Bewegungsdrang in Beinen oder Armen. Aber auch das sogenannte Schlafapnoesyndrom gehört dazu - die Erkrankten haben während des Schlafes Atemstillstände, die bis zu einer Minute andauern können. Besonders am Beispiel des Schlafapnoesyndroms wird klar, dass unbehandelte Schlafstörungen zu ernsthaften Folgeerkrankungen führen können. Betroffene haben ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall.
Dennoch scheinen viele Menschen ihre Schlafstörungen nicht ernst zu nehmen, dauert es doch oft Jahre, bis sie sich entscheiden, sich in einem Schlaflabor untersuchen zu lassen.
Diesmal informiert Sie Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger mit seinen Gästen über die zahlreichen Ursachen von Schlafstörungen, wie man diese eindeutig diagnostizieren kann und die Behandlungsmöglichkeiten - und vor allem auch, was Sie selbst zu einem gesunden Schlaf beitragen können.
Eine Sendung von Dr.in Michaela Steiner.

Service

Univ.-Prof.in Dr.in Birgit Högl
FÄ für Neurologie, zertif. Schlafmedizinerin, Leiterin des Schlaflabors und der Spezialambulanz für Schlafstörungen, Universitätsklinik für Neurologie Innsbruck;
im Vorstand der Österreichischen Gesellschaft für Schlafmedizin und Schlafforschung (ÖGSM)
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Universitätsklinik für Neurologie

Univ.-Doz.in Dr.in Gerda Maria Saletu-Zyhlarz
FÄ für Psychiatrie und Neurologie, Leiterin der Schlafambulanz und des Schlaflabors der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Medizinische Universität Wien;
im Vorstand der Österreichischen Gesellschaft für Schlafmedizin und Schlafforschung (ÖGSM)
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Med Uni Wien

Univ.-Doz. Dr. Leopold Stiebellehner
FA für Lungenerkrankungen und FA für Innere Medizin, OA an der Abteilung für Pulmologie, Verantwortlicher für das pulmologische Schlaflabor, Universitätsklinik für Innere Medizin II, Medizinische Universität Wien
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AKH Wien

Österreichische Narkolepsie Gesellschaft - Selbsthilfegruppe
Frau Petra Hofer
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Narkolepsie

Selbsthilfegruppe Schlafapnoe
Josef Hoza
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Schlafapnoe Selbsthilfegruppe

Schlaflabore in Österreich
Österreichische Gesellschaft für Schlafmedizin und Schlafforschung (ÖGSM)
Arbeitsgruppe Schlaf - Neurologische Universitätsklinik Innsbruck
Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM)
Landesärztekammer Baden-Württemberg - Schlafstörungen
European Sleep Research Society
American Academy of Sleep Medicine (AASM)
Schlafmedizinisches Zentrum München - Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
science.orf.at - Schlafstörungen sind oft "psychiatrisch"
Medizin Medien Verlag/Medizin Akademie - Konsensus-Statement zu Schlafstörungen bei psychiatrischen Erkrankungen

Tilman Müller, Beate Paterok, "Schlaf erfolgreich trainieren: Ein Ratgeber zur Selbsthilfe",
Hogrefe-Verlag 2010
Kai Spiegelhalder, Jutta Backhaus, Dieter Riemann, "Schlafstörungen", Hogrefe Verlag 2011

Sendereihe