Betrifft: Geschichte
"Das Handelsgut im Rückenkorb." Zur Geschichte der Wanderhändler. Mit Robert Büchner, Experte für die Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit. Gestaltung: Gerlinde Tamerl und Robert Weichinger
1. Juli 2013, 17:55
Sie kamen weit herum: Tiroler Wanderhändler (zeitweilig wurde der Ausdruck "Tiroler" mit "Wanderhändler" gleichgesetzt), die im besonderen Fokus dieser sozialgeschichtlichen Serie stehen, wanderten bis in die Levante und nach Ägypten. Und je weiter sie sich von der Heimat fort bewegten, umso bessere Geschäfte ließen sich machen. Der Preis dafür war, dass sie monatelang von ihren Familien getrennt waren.
Mit der Errichtung von Städten beginnt auch die Geschichte des Wanderhandels, sie reicht bis ins Mittelalter zurück. Und es waren immer die wirtschaftlich schlechten Verhältnisse in der Heimat, die die mobilen Händler dazu zwangen, auf Wanderschaft zu gehen. Die erbittertsten Feinde der herumreisenden Händler waren die ortsansässigen Kaufleute: Sie sahen in den Straßenhändlern eine unliebsame Konkurrenz. Denn das Warensortiment der Wanderhändler konnte durchaus mit dem der ortsansässigen Kaufleute mithalten.
Das Leben der Marktfahrer und Hausierer war alles andere als leicht, sie legten teilweise unglaubliche Strecken mit einem Rückenkorb (der Kraxe) oder einem Karren zurück und nur die Wenigsten brachten es durch den Handel zu Wohlstand. Die Haupt-Wanderrouten haben sich als verkehrstechnisch klug ausgewählt erwiesen; sie sind heute größtenteils Autobahnverbindungen.
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