Betrifft: Geschichte

Venedig - Die Serenissima als dritte Macht zwischen Byzanz und dem (deutschen) Kaiser. Mit Christina Lutter, Institut für Geschichte der Universität Wien und Oliver Schmidt, Institut für Osteuropäische Geschichte der Universität Wien. Gestaltung: Martin Adel

Die Inselwelt, aus der Venedig entstand, war schon in vorrömischer Zeit von etruskischen Fischern besiedelt, aber Zustrom erhielt sie erst im Laufe des fünften Jahrhunderts von Flüchtlingen, als Westgoten und - einige Jahrzehnte später - die Hunnen einfielen. Daher wird auch 421 als legendenhaftes Gründungsjahr der Stadt genannt.

Aber die herausragende Bedeutung der Adelsrepublik mit wechselnden Dogen an der Spitze, die im Mittelalter ihre Handelsmacht weit über das östliche Mittelmeer hinaus (bis auf die Krim und nach Flandern) vorschob, ist anderen Umständen zu verdanken: zum einen, dass Aquileia - und danach - auch der Hafen von Ravenna versandeten; und zum anderen, dass die wachsende Stadt unter byzantinische Herrschaft gelangte, während sich das Langobardenreich Mitte des achten Jahrhunderts bis nach Ravenna erstrecken sollte. Und als Karl der Große die Langobarden besiegte und im Streit über die legitime Nachfolge im römischen Reich zwischen Byzanz und dem Frankenreich diesem die römische Kaiserkrone zufiel, gewann das uneinnehmbare Venedig an Macht.

Mit dem Raub der Reliquien des Evangelisten Markus aus Alexandrien (828) legitimierte die Serenissima auch ihre Rangerhöhung über die Ansprüche des Patriarchen von Aquileia. Und in dem Maß, in dem Glanz und Bedeutung Ost-Roms dahinschmolzen, wuchs auch das politische Gewicht Venedigs. Über viele Jahrhunderte sollte kein Weg an der Adelsrepublik vorbeiführen, weder im Handel noch in der Politik. Das bekamen selbst Päpste und deutsche Kaiser zu spüren.

Service

Kostenfreie Podcasts:
Betrifft: Geschichte - XML
Betrifft: Geschichte - iTunes

Sendereihe