Radiodoktor - Medizin und Gesundheit

9. September 2013, 14:05

Die schöne, neue Welt der Augenheilkunde - zwischen High-Tech-Laser und multifokaler Plexiglaslinse. Dieser Gedanke drängt sich einem beim Betrachten der Hochglanzbroschüren der Augen-Laser-Zentren geradezu auf. Die Branche boomt und wartet mit immer ausgeklügelteren medizintechnischen Neuheiten auf.
Die Graue Star-Operation ist der häufigste chirurgische Eingriff (etwa 60.000 jährlich) in Österreich überhaupt. Und hier wird der sogenannte Femto-Sekunden-Laser als neue Wunderwaffe angepriesen, mit dem der Arzt eine getrübte Augenlinse ersetzen kann. Der Laser erzeugt ultrakurze Lichtpulse im Femto-Sekunden-Bereich (10-15 Sekunden). Damit werden in einer festgelegten Schichttiefe - zum Beispiel in der Kapsel der Augenlinse - winzige Gasblasen erzeugt, die das Gewebe mit einer unglaublichen Präzision auftrennen. Dann zerteilt der Femto-Laser quasi als Draufgabe auch noch die getrübte Linse. Anschließend muss der Operateur die alte Linse nur noch mittels Ultraschall völlig zerbröseln, absaugen und die künstliche einbringen.
Der Femto-Sekunden-Laser wird auch bei Operationen gegen andere Fehlsichtigkeiten eingesetzt. Immerhin benötigen über 60 Prozent der Bevölkerung aufgrund von Kurz- und Weitsichtigkeit, Astigmatismus, eine Sehhilfe. Die meisten verwenden Brillen, ein kleiner Teil Kontaktlinsen. Und dann gibt es jene Gruppe, die das Problem "ein für alle Mal" durch einen chirurgischen Eingriff lösen möchte. Der Begriff "Refraktive Chirurgie" beschreibt die Gesamtheit der operativen Verfahren, welche die Korrektur von Fehlsichtigkeiten zum Ziel haben. Darunter fallen Laser-Eingriffe, die die Brechkraft der Hornhaut verändern und Verfahren, die durch Einsetzen von Kunstlinsen, bzw. dem Austauschen oder Entfernen der körpereigenen Linse die Sehschärfe wiederherstellen.

Diesmal diskutiert Univ.-Prof. Dr. Manfred Götz mit seinen Gästen über die Vor- und Nachteile der operativen Eingriffe am Auge und über den Stellenwert des Femto-Sekunden-Lasers beim Grauen Star. Immerhin kostet diese Art der Linsenoperation in den Privatordinationen etliche 100 Euro extra.

Service

Prim. Univ.-Prof. Dr. Oliver Findl
Vorstand der Augenabteilung am Hanusch Krankenhaus Wien
E-Mail

Prim. Univ.-Prof. Dr. Günther Grabner
Vorstand der Univ.-Augenklinik Salzburg
Paracelsus Medizinische Privat-Universität
Universitätsklinikum
E-Mail

Programm des 4. Wiener Augentags

Refraktive Chirurgie an der Abteilung für Augenheilkunde, Allgemeines Krankenhaus Linz
Universitätsaugenklinik Salzburg
Ambulanz für Kunstimplantate, Refraktive Chirurgie und Hornhauterkrankugen der Meduni Wien
Ambulanz für Refraktive Chirurgie der Meduni Wien
Refraktive Chirurgie an der Abteilung für Augenheilkunde, Uni Graz
Univ.-Klinik für Augenheilkunde und Optometrie, Uni Innsbruck

Informationen zu Augenoperationen der Universitäts-Augenklinik Salzburg
Homepage unseres Sendungsgastes Prof. Findl
Auszeichnung für unseren Sendungsgast Prof. Grabner
Website des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA)
Artikel "Die Welt"
Österreichische Ophthalmologische Gesellschaft

Berufsverband der Augenärzte Deutschlands
Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie
"Die Wiener Augenfälle" - Lernprogramm für Augenfachärzte und Medizinstudenten
Augenerkrankungen bei Kindern
Diskussionsforen Ophthalmologie

Thomas Kohnen, Refraktive Chirurgie, Springer Verlag 2011
Gerd Auffarth, Gernot Duncker, Joern Joergensen, Aktuelle Laseranwendungen in der refraktiven Chirurgie, Uni-Med Bremen 2004
Christoph Faschinger, Otto Schmut, Grauer Star & Grüner Star, Verlagshaus der Ärzte 2012
Wolfgang Hätscher-Rosenbauer, Besser sehen in täglich 5 Minuten, Gräfe und Unzer Verlag GmbH 2011

Sendereihe

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