Logos - Theologie und Leben

"Gefährliches Wissen" - Impulse der diesjährigen Salzburger Hochschulwochen. Gestaltung: Johannes Kaup

Die diesjährigen Salzburger Hochschulwochen 2013 standen unter dem Leitmotiv "Gefährliches Wissen". Wissen wird unter den Bedingungen der global vernetzten Informationsgesellschaften zu einem brisanten Faktor.

So speichern beispielsweise soziale Netzwerke persönliche Daten ihrer User und wissen über deren Interessen und Obsessionen Bescheid. Auch Versicherungen verfügen über die Krankheitsgeschichten ihrer Kunden und schaffen so den gläsernen Patienten. Der Staat verfolgt die elektronischen Fußabdrücke seiner Bürgerinnen und Bürger im Internet und verschiebt damit die Grenzen der Privatsphäre. So entstehen paradoxe Rückkopplungen: Was der Finanzierbarkeit der Sozialsysteme dienen soll, produziert Ausschließung aus gesellschaftlicher Solidarität. Was innere und äußere Sicherheit stärken soll, schafft über Datenlecks und "Whistleblower" Unsicherheiten. "Riskantes Wissen" kann an den Börsen einerseits zu Gewinn aber auch zu großen Verlusten führen.

Aber auch kulturell vergessenes oder verdrängtes Wissen birgt eigene Gefahren - zum Beispiel das vernachlässigte Wissen religiöser Traditionen um ihre Herkunftsgeschichte. Religionen verfügen über ein eigenes Wissen von Gott. Es bildet sich in den lehrförmigen Inhalten und gelebten Grundsätzen der Religionen ab und setzt sich in den Überzeugungswelten ihrer Gläubigen durch. Das schließt Interpretationsstreit ein und kann zu Religionskonflikten führen. Wie von Gott zu sprechen und wie in seinem Namen zu handeln sei, bringt das gefährliche Wissen von Gott an den Tag. Johannes Kaup fasst die vielfältigen Themen für "LOGOS - Theologie und Leben" zusammen.

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