Erfüllte Zeit

13. Oktober 2013, 07:05

1. Die Botschaft der Rigoberta Menchù

Es ist keine Einzelperson sondern eine Einrichtung, die 2013 den Friedensnobelpreis bekommt - das ist jüngst bekannt gegeben worden: Die "Organisation für ein Chemiewaffenverbot" wird diesmal ausgezeichnet.
Vor 21 Jahren, im Jahr 1992, hat Rigoberta Menchù den Friedensnobelpreis bekommen. Damals hat in ihrem Land Guatemala noch der blutige Bürgerkrieg geherrscht. Doch die Menschenrechtsaktivistin hat sich davon nicht einschüchtern lassen und sich mutig für die Rechte der indigenen Bevölkerung engagiert.
Das tut die "Quiché-Maya" auch heute noch - zu Hause ebenso wie auf ihren Vortragsreisen. Kürzlich war sie in Österreich zu Gast. Unser Grazer Kollege Peter Rudlof hat sie in der Steiermark getroffen - und auch Zuhörerinnen und Zuhörer gefragt, was sie denn an Rigoberta Menchù so interessant finden.


2. Begleitung am Lebensende - Lokalaugenschein auf einer Hospizstation

Kranke Angehörige im Spital zu besuchen - das gehört für viele zum Alltag. Wenn auch vielleicht schweren Herzens.
Denn: solche Besuche können belastend sein - speziell wenn sie einer unheilbar kranken Person gelten. Doch: auch diese Lebensphase ist konstruktiv gestaltbar. Etwa indem Patientinnen und Patienten selber bestimmen, wie sie - im Rahmen ihrer Möglichkeiten - die kostbare, verbliebene Zeit verbringen. Lebensqualität bis zuletzt - das ist das erklärte (und durchaus erreichbare) Ziel der Hospiz- und Palliativeinrichtungen. Ein großer Teil davon ist übrigens in kirchlicher Trägerschaft.
Am 12. Oktober ist Welt-Hospiztag. Die Hospizbewegung geht auf die englische Krankenschwester, Sozialarbeiterin und Ärztin Cicely Saunders zurück, die 1967 in London die erste Einrichtung dieser Art gegründet hat. In Österreich werden die Ideen von Cicely Saunders seit mehr als 20 Jahren umgesetzt. Wie das im Alltag aussieht, darüber hat sich Maria Harmer im Wiener Krankenhaus "Göttlicher Heiland" informiert.


3. Indien zu Gast in Niederösterreich

Indien war in letzter Zeit in den Medien sehr präsent - allerdings in negativen Zusammenhängen. Um Gewalt gegen Frauen ist es da gegangen - und auch um den Widerstand, der jetzt (spät aber doch) dagegen laut wird und den beide Geschlechter zum Ausdruck bringen.
"Es gibt nicht EIN Indien, das Land hat hunderte verschiedene Gesichter" - so formuliert es Matthias Pfaffenbichler. Er ist Kurator der Ausstellung "Das Indien der Maharadschas", die noch bis 10. November auf der niederösterreichischen Schallaburg zu sehen ist. Und hier zeigt sich der Subkontinent von seiner faszinierenden Seite: farbenfroh und opulent, für alle Sinne aufbereitet. Selbstverständlich dürfen da auch Einblicke in die vielfältige Welt der Göttinnen und Götter nicht fehlen - ebenso wenig wie Kostproben aus der indischen Literatur. Davon hat sich Kerstin Tretina überzeugt.


4. Kunst - im Spannungsfeld von Moderne und Ewigkeit

"NichtvonMenschenHand" - so heißt die aktuelle Ausstellung im Kulturzentrum bei den Minoriten in Graz. Vorgestellt werden die Werke der beiden österreichischen Künstler Bertram Hasenauer und Eduard Winklhofer. Beide rühren in ihrer künstlerischen Sprache an Fragen der Transzendenz, thematisieren Bleibendes im Vergänglichen und irritieren mit ungewöhnlichen Interventionen im Ausstellungsraum. Johannes Kaup hat die Schau besucht.


5. Bibelkommentar zu Lukas 17, 11 - 19

Zehn Personen bekommen ein kostbares Geschenk. Neun von ihnen nehmen das zur Kenntnis - ohne sichtbare Anzeichen von so etwas wie Dankbarkeit. Die legt nur einer an den Tag. Ausgerechnet der, der nicht dazu gehört, der ein Fremder ist, ein Ausländer. Darum geht es in jenem Text im Lukas-Evangelium, der an diesem Sonntag in den römisch-katholischen Kirchen gelesen wird. Er wurde um das Jahr 80 verfasst. Gerhard Langer, Bibelwissenschaftler und Vorstand des Instituts für Judaistik an der Universität Wien, hat sich zu seinem Inhalt Gedanken gemacht.

Service

Hospiz Österreich
Schallaburg - Das Indien der Maharadschas
Kulturzentrum Minoriten - nichtvonmenschenhand

Sendereihe

• Lebenskunst