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Die Ö1 Club-Sendung. Aktuelle Veranstaltungen und Angebote der Ö1 Kulturpartner. Gestaltung: Bernhard Fellinger
14. Oktober 2013, 22:55
1. "Was wollen Sie wirklich ?" steht auf einem Flyer des "Wiener brut- Theaters" zu lesen. Oder: "Wollen Sie den verlauf des Stückes beeinflussen ?" und: "Wollen Sie ihren Senf dazu geben ?" An drei Abenden, nämlich am 17., 18. und 19. Oktober fragt die Künstlergruppe "toxic dreams" das Publikum: "What do you really want ?"
Es geht an diesen Abenden, sagt der Regiseur Yossip Vanunu, um Publikumspartizipation im Theater. Vor 100 Jahren machte der Futurist Filippo Marinetti abenteuerliche Vorschläge zur Umwandlung von Theatergehern in Mitwirkende. Sein Vorschlag war: Ein und derselbe Platz wird an zehn Personen verkauft, was Gedrängel, Gezänke und Streit zur Folge haben wird. Der Ausgang des Theaterabends sei damit ungewiß und spannend! Marinettis Vorschläge scheinen eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Verständnis von Publikumspartizipation heute zu haben, in Zeiten von Youtube und digitalen Medien.
Will er einfach nur Kunst konsumieren oder möchte er an diesem Abend Teil einer Gemeinschaft sein. Das interessante an diesen Abenden: Es werden keine Schauspieler auftreten, nur zwei Gestalttherapeuten, die dem Publikum die Frage stellen werden, was es bedeutet "Publikum" zu sein. Der Ausgang - frei nach Filippo Marinetti - ist ungewiß. "What do you really want" von Toxic Dreams, vom 17. bis zum 19. Oktober im Brut im Wiener Künstlerhaus.
2. Ab übermorgen Mittwoch zeigt das Bank Austria Kunstforum Wien eine große Werkschau mit Arbeiten von Andy Warhol und Jean-Michel Basquiat. In den Jahren 1984/85 entstanden zahlreiche Gemeinschaftsarbeiten der beiden Künstler, die ein eindrucksvolles und facettenreiches Spannungsfeld dieser so unterschiedlichen Künstlercharaktere bilden. Warhols emblematische, konzentrierte Handschrift versus der unmittelbaren Wildheit von Basquiat. Daneben werden von beiden auch Einzelwerke gezeigt. Von Warhol das meiste aus seiner parallelen Schaffensperiode, in der vor allem handschriftliche Bilder in Schwarz/Weiß entstanden sind, Markierungen von Alltagsgegenständen, Zeichen und Schrift. Von Basquiat Gemälde und Zeichnungen, die zwischen 1981 und 86 entstanden sind. Eine der Hauptquellen stellt für ihn damals das klassische medizinische Lehrbuch Gray's Anatomy dar, sowie die anatomischen Meisterzeichnungen von Leonardo da Vinci. Warhol / Basquiat - ab übermorgen im Bank Austria Kunstforum im ersten Bezirk in Wien.
3. Davon ausgehend, dass Märchen sehr oft Stoffe sind, aus denen Ballette gemacht werden, übertragen die Choreographen Andrey Kaydanovskiy und Vesna Orlic zwei Kunstmärchen auf die Ballettbühne der Wiener Volksoper. Das Programm trägt den Titel "Märchenwelt Ballett" und ist ab 19. Oktober in der Wiener Volksoper zu sehen. Es tanzt das Wiener Staatsballett. Andrey Kaydanovskiy, ein Mitglied dieses Ensembles, wendet sich dem Andersen-Märchen "Das hässliche Entlein" zu und überblendet es mit Modest Mussorgskis Komposition "Bilder einer Ausstellung" in der Orchesterfassung von Maurice Ravel.
Vesna Orlic, sie ist Ballettmeisterin in der Volksoper, greift in ihrem Ballett, für das sie Nikolai Rimski-Korsakows Tondichtung "Scheherazade" verwendet, auf die morgenländische Erzählung "Tausendundeine Nacht" zurück und verbindet einige der darin vorkommenden Motive miteinander.
Märchenwelt Ballett, mit dem Wiener Staastaballett, ab 19. Oktober in der Volksoper Wien.
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