Radiokolleg - Die lernende Organisation
Neue Wege für kooperative Veränderungsprozesse
(2). Gestaltung: Johannes Kaup
5. November 2013, 09:05
Organisationen, Unternehmen und Interessensgruppen stehen in einer von schnellen Veränderungen gekennzeichneten Welt vor der Aufgabe sich selbst zu verändern, um auf neue Situationen, Aufgaben und Ziele reagieren zu können. In der Regel stehen Menschen als "Gewohnheitstiere" Veränderungen skeptisch gegenüber. Veränderungen können verunsichern und können Angst auslösen. Daher gehen viele zuerst in eine Widerstandshaltung, umso mehr dann, wenn sie bei den anstehenden Veränderungsentscheidungen nicht oder zu wenig einbezogen sind. Die Widerstände gegen Transformationsprozesse sind aber auch ein Signal dafür, dass es Interessen und Ziele gibt, die legitim sein können. Sie sollten als Möglichkeit genutzt werden, die Veränderungsidee, den Prozess oder das Timing zu verbessern, sowie jene Akteure mit einzubinden, die bislang ausgegrenzt wurden. Viele Organisationen und Unternehmen sind aber nach wie vor von einer "command-and-control"-Mentalität gekennzeichnet. In der Praxis werden immer wieder externe Beratergruppen hinzugezogen, die von außen Prozesse der Restrukturierung und der Kostenreduktion vorschlagen um damit die Vorgesetzten aus der "Schusslinie" zu bringen. Dass die von solchen Organisationsprozessen Betroffenen dadurch entmutigt werden und ihre bisherige Arbeitsleistung entwertet wird, wird dabei meist übersehen. In den heutigen komplexen Systemen braucht es daher eine grundlegende Erneuerung der Denk- und Führungskultur. Zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass Veränderungsprozesse umso erfolgreicher sind, wenn es gelingt die Mitarbeiter als "Change agents" und "Change teams" aktiv einzubeziehen. Es gilt also, das vorhandenen Wissens- und Handlungspotential der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu aktivieren und für Prozesse des Wandels nutzbar zu machen. Jeder organische Wandel braucht vier Promotorengruppen: Fachpromotoren, Prozesspromotoren, Machtpromotoren und Beziehungspromotoren. Alle vier sind wichtig, damit ein Unternehmen zu einer lernenden Organisation wird.
Johannes Kaup portraitiert Menschen, Methoden und Organisationen, die sich auf den Weg gemacht haben neue Wege im gemeinsamen Lernen zu gehen.
Service
Peter Senge, "Die Fünfte Disziplin. Kunst und Praxis der lernenden Organisation", 11.Auflage, Schäffer-Poeschel Verlag Stuttgart 2011
Peter Senge, Art Kleiner, Bryan Smith, Charlotte Roberts, Richard Ross, "Das Fieldbook zur fünften Disziplin", Schäffer-Poeschel Verlag Stuttgart 2008
Thomas Sattelberger, "Die lernende Organisation", 3.Auflage, Gabler Verlag Wiesbaden 1996
Christoph Mandl, Hanna Mandl, Markus Hauser, "Die Schöpferische Besprechung. Kunst und Praxis des Dialogs in Organisationen", Edition Humanistische Psychologie 2008
Dieselben, (in englischer Sprache),The co-creative meeting. Practising consensual effectivity in Organizations", Springer Verlag
Richard Pircher (Hrsg.), "Wissensmanagemnet - Wissenstransfer - Wissensnetzwerke. Konzepte, Methoden, Erfahrungen", Verlag Publicis 2013
Heinz Peter Wallner, Kurt Völkl, "Das innere Spiel. Wie Entscheidungen und Veränderungen spielerisch gelingen", Verlag Business Village 2013
Laurent Carrel, "Leadership in Krisen - ein Leitfaden für die Praxis", 2.Auflage, Gabler Verlag 2013
Manfred Hellrigl (Hrsg.), "Art of Hosting. Ein Handbuch" ( Manfred Hellrigl ist Leiter des Zukunftsbüros der Vorarlberger Landesregierung)
Toke Möller, Begründer von Art of Hosting
Jim Rough, Begründer von Dynamic Facilitation, siehe Begründer
John Croft, Begründer von Dragon Dreaming