Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Der Staubring des Planeten Venus
2. Selbstheilende Materialien
3. Programmierter Zelltod bei Hautkrebs
4. Gracians "Handorakel" und die Kunst der Weltklugheit

Redaktion und Moderation: Franz Tomandl

1. Die staubige Liebesgöttin - Der Planet Venus wird von einem gigantischen Ring aus Staub begleitet

Teure Raumfahrtmissionen rentieren sich manchmal dann am meisten, wenn sie so ganz nebenbei etwas zu Tage fördern, für das sie gar nicht konstruiert waren - und mit dem folglich auch niemand gerechnet hat. Die beiden amerikanischen STEREO-Sonden sind so ein Beispiel. Eigentlich sollten sie die Sonne beobachten. Doch während dieser Mission haben sie ihren Blick in das innere Sonnensystem ein wenig erweitert. Dabei haben sie etwas Eigenartiges auf der Umlaufbahn unseres Nachbarplaneten entdeckt: Die Venus nämlich wird von einem gigantischen Ring aus Staub begleitet, der in fünfzig Jahren Raumfahrt noch niemanden aufgefallen war. Das amerikanische Wissenschaftsmagazin Science veröffentlicht die Beobachtungen heute. Mit Daniel Brown, Physiker an der Universität von Central Lancashire; Mark Jones, Department of Physical Sciences, Open University, Manchester. Autor: Guido Meyer.

2. Wenn Risse im Beton sich wieder schließen: Selbstheilende Materialien

Ein Kratzer im Autolack, so etwas ist ziemlich lästig - entweder man lässt ihn in der Werkstatt ausbessern oder man spachtelt und poliert selber. Bei einem Riss in einer Betonbrücke, da ist es mit Spachteln nicht getan. Der muss von Fachleuten aufwändig repariert werden. Wie praktisch wäre es doch, wenn solche Schäden einfach von selbst heilen würden. Selbstheilende Materialien - daran arbeiten Forscher tatsächlich: Ihr Vorbild ist die Natur. Mit
Christian Große, Centrum Baustoffe und Materialprüfung, TU München; Christoph Leyens, TU Dresden. Autor: Hellmuth Nordwig.

3. Hautkrebs - Das Problem mit der Sonne

Wenn Forscher zum Thema Hauskrebs diskutieren, dann oft über dessen Prävention. Was kann man machen, um beispielsweise zu verhindern, ein schwarzes Melanom zu bekommen. Dabei sprechen die Forscher häufig über sattsam bekannte Verfahren. Aus der prallen Sonne gehen, Sonnencreme benutzen, sich nicht übermäßig oft auf die Sonnenbank legen. Ist das schon alles? Kann die Forschung nicht mehr? Doch, sagt unser Berliner Mitarbeiter Uwe Springfeld. Abseits des Mainstreams werden durchaus auch wichtige Fragen diskutiert: Zum Beispiel die Zelltodprogrammierung. Mit Eggert Stockfledt, Leiter des Hauttumorzentrums, Jürgen Eberle, Arbeitsgruppe "Programmierter Zelltod in Hauttumoren", Charité, Berlin. Autor: Uwe Springfeld.

4. Graciáns "Handorakel" und die Kunst der Weltklugheit

"Handorakel und Kunst der Weltklugheit" heißt ein Hauptwerk des spanischen Autors und Jesuiten Baltasar Gracián. Bald nachdem er es 1653 veröffentlicht hatte, bekam der aufklärerische Kleriker von seinem Orden Schreibverbot. Sein Werk hat dennoch überlebt, und den österreichischen Publizisten Andreas Salcher zu einem Folgewerk bewogen: "Erkenne dich selbst und erschrick nicht" heißt es. In wesentlichen Teilen fußt das Buch auf den Weisheiten Graciáns. Mit Andreas Salcher. Gestalter: Martin Haidinger.

Buchtipp:
Andreas Salcher: Erkenne dich selbst und erschrick nicht, Ecowin/Salzburg

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