Gedanken für den Tag

24. Dezember 2013, 06:56

Gott wird in meine Nacht hineingeboren

Ich habe für mich eine einfache, schlichte, pragmatische Formel für Weihnachten gefunden. Meine Definition heißt: "Gott neu einen Platz in meinem Leben geben!" Oder um es weihnachtlich zu sagen: Ich gebe IHM - so gut es geht - Herberge.

Mein Angebot ist nicht gerade glänzend: zwar bemühe ich mich, mein Leben so recht und schlecht zu leben - trotzdem muss Gott sich auf meine Durchschnittlichkeit einstellen; ich habe meine dunklen Seiten und Schatten - da muss Gott schon mit der "Lampe seiner Liebe" anrücken, um mir einzuleuchten; ich kenne Konflikte, Auseinandersetzungen, Störungen und Lieblosigkeiten - da muss Gott schon seinen Frieden mitbringen, um es bei mir auszuhalten; und die Ausstattung meines Lebenshauses ist ein wenig ärmlich - da muss sich Gott halt wieder mit Futterkrippe und Stroh zufrieden geben.

Aber ich möchte IHN bei mir haben! Ich getraue mich, das heute zu erbitten, weil ich weiß, dass Gott bei mir bleiben möchte. Ja, ER bittet mich sogar, dass ich IHN die Mitte meines Lebens sein lasse. Dazu ist ER, so sagt es mir mein Glaube, wohl Mensch geworden. Wer Gott einen Platz im Leben einräumt, lässt sich auf einen Weg ein. Das Entscheidende macht dann Gott. Was mit Gott wächst, das wächst im Verborgenen - und das braucht seine Zeit. Gott ist ein "Langzeit-Mieter".

Mehr kann ich nicht tun - nur einen Platz anbieten. Niemand braucht mehr zu tun! Aber wenn Gott anklopft und kommt - dann wird es ein Fest werden! Dann kann sich das Gute, das Liebevolle, das Tragende ausbreiten.

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