Nachtquartier

24. Jänner 2014, 00:08

Die Musik des Barock ist Ausdruck der Gefühle der Menschen: So wird sie von zeitgenössischen Komponisten und Musikgelehrten beschrieben und vom Publikum aufgenommen. Die Musik galt als Medium, "die Leidenschaften zu erregen oder zu stillen, und die Zuhörer bald in diesen, bald in jenen Affect zu versetzen" wie Johann Joachim Quantz im Jahr 1752 schreibt. Das Erleben ausgewählter Leidenschaften besitzt eine moralische Dimension: die "Gemüths-Neigungen der Menschen sind die wahre Materie der Tugend, und diese nichts anderes ... als eine wol-eingerichtete und klüglich-gemäßigte Gemüths-Neigung", welche durch die Musik entstehen kann, wie der berühmte Musikgelehrte des 18. Jahrhunderts, Johann Mattheson, erklärt. Mattheson beruft sich dabei auf Renée Descartes und dessen umfangreiche Abhandlung von den Emotionen: Les Passions de l'Ame.

Aber was genau ist es in der Musik, das in uns diese oder jene Emotion auslöst? Sind diese Emotionen berechenbar oder gar kategorisierbar?

Auch über diese Aspekte haben sich Philosophen und Musiktheoretiker schon seit der Antike Gedanken gemacht und einige davon beleuchtet. Helmut Jasbar im Gespräch mit der Musikerin und Philosophin Ruth Bruckner.


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