Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Der Holocaust der ungarischen Juden und sein politisches Erinnern
2. Not macht erfinderisch - Ernährung im Ersten Weltkrieg
3. Herzschmerz: Macht und Ohnmacht der Gefühle

Redaktion und Moderation: Franz Tomandl


1. Der Holocaust der ungarischen Juden und sein politisches Erinnern
Zum Internationalen Holocaust-Gedenktag am kommenden Montag

Anlässlich des 70. Jahrestags des Holocaust der ungarischen Juden hat die ungarische Fidesz-Regierung unter Ministerpräsident Viktor Orbán das "Ungarische Holocaust Gedenkjahr 2014" ausgerufen. Rund 5 Millionen Euro sollen investiert werden, um mit zahlreichen Projekten und Gedenkfeiern an die mehr als eine halbe Million Opfer zu erinnern. Doch die Kritik bleibt nicht aus. Historiker und die jüdischen Gemeinden werfen der Regierung vor die Geschichte des Holocaust zu relativieren. Réka Tercza hat sich die Situation der ungarischen Juden während des Zweiten Weltkrieges und den Umgang mit dem Holocaust heute angeschaut. Mit Kinga Frojimovics, Historikerin; Ágnes Heller, Philosophin. Autorin: Réka Tercza.

2. Not macht erfinderisch - Ernährung im Ersten Weltkrieg

Das alltägliche Leben muss weitergehen, auch im Krieg. Dass das nicht immer so einfach ist beziehungsweise war, zeigt ein Blick auf die Versorgung der daheimgebliebenen Bevölkerung im Ersten Weltkrieg. Lebensmittel waren knapp und Nachschub nicht zu erwarten. Um dem Mangel zu begegnen, wurden zahlreiche Verordnungen zur Einschränkung des Konsums erlassen. Zusätzlich versuchte man mit Hilfe sogenannter Ersatzlebensmittel, den Hunger der Menschen zu stillen. Über die Versorgungsprobleme in den Kriegstagen sowie die Lösungsversuche sprach der Lebensmittelchemiker Franz Vojir von der Ignaz-Lieben Gesellschaft bei einem Vortrag an der Fakultät für Chemie der Universität Wien. Autorin: Eva Obermüller.

3. Herzschmerz: Macht und Ohnmacht der Gefühle

Dass sich ein Zuviel an Alltagsstress negativ auf die Gesundheit auswirken kann, ist bekannt. Wie eng das seelische Befinden mit der körperlichen Verfassung verflochten ist, zeigt ein Forschungsbereich, der immer mehr an Bedeutung gewinnt - die Biopsychosomatik. Im Mittelpunkt steht hier das Herz als zentrales Symbol für Emotionalität und tiefe Gefühle, wie etwa die Liebe als tiefste Form der Verbundenheit. Wird diese Verbundenheit unterbrochen, kann Krankheit die Folge sein. Aber auch andere Formen der seelischen Kränkung, wie Enttäuschung, Heimweh oder Trennungs-Erleben fallen unter den Begriff "Herzschmerz", der aus medizinischer Sicht längst zur psycho-somatischen Kategorie geworden ist. Die intensive Verflechtung von körperlichen und seelischen Prozessen fordert der Medizin immer komplexere Herangehensweisen und Therapiemethoden ab. Ein vielschichtiges Thema, das Ärzte verschiedener Fachrichtungen Ende letzter Woche bei der psychiatrisch-psychosomatischen Tagung "Herzschmerz" in Graz beleuchtet haben. Mit Harald Gündel, Ärztl. Direktor Universitätsklinikum Ulm; Heidi Kastner, Leiterin d. Abteil. Psychiatrie/Forensik, Wagner-Jauregg-Nervenklinik Linz; Thomas Fuchs, Klinik f. Allg. Psychiatrie, Heidelberg. Autorin: Sylvia Sammer.

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