Moment - Leben heute

Wenn Hände sprechen. Gebärdensprache als eine Art Fremdsprache. Gestaltung: Marie-Therese Mürling. Moderation und Redaktion: Marie-Claire Messinger *Wort der Woche (Elisabeth Stecker)

Es ist zwar noch nicht der Regelfall, aber keine Seltenheit mehr - Menschen, die sich in der Öffentlichkeit mittels der Österreichischen Gebärdensprache (ÖGS) unterhalten. Bis in die 1990er Jahre war es verpönt, dass sich gehörlose und hörbeeinträchtigte Kinder im Schulunterricht mit Gebärden verständigten. Man dachte, dass dadurch das Erlernen des Sprechens behindert wird.

Erst 2005 wurde die ÖGS als eigenständige Sprache offiziell anerkannt. Heute werden ausgewählte Fernsehsendungen und jede Nationalratssitzung durch Gebärdensprach-DolmetscherInnen für gehörlose und hörbeeinträchtigte Personen übersetzt.

In Wien gibt es mittlerweile den ersten bilingualen Kindergarten, in dem mit hörenden, hörbeeinträchtigten und gehörlosen Kindern in der deutschen Lautsprache und in der ÖGS parallel kommuniziert wird. Durch jene mediale und alltägliche Präsenz steigt auch bei hörenden Menschen das Interesse an dieser visuell-gesturalen Sprache.

In den meisten Volkshochschulen werden landesweit Gebärdensprachkurse angeboten und in einer Wiener Montessori Schülergruppe finden seit kurzem Workshops statt, obwohl dort alle Kinder hören können.

Service

Informationen zu der Österreichischen Gebärdensprache und Sprachkurse:
Österreichischer Gehörlosenbund

Informationen zu Gebärdensprachkurse der VHS:
Verband Österreichischer Volkshochschulen

Informationen zur erwähnten Schule und dem bilingualen Kindergarten:
Kindergarten in der Gussenbauergasse, im 9. Wiener Gemeindebezirk mit bilingualen Konzept
Verein Privatschule Montessori Kinderwelt

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