Journal-Panorama

Retter, Mörder oder Komplize? Die schwierige Rolle der katholischen Kirche im Völkermord von Ruanda
Gestaltung: Jesko Johannsen

Der Genozid von Ruanda war an Grausamkeit kaum zu überbieten. In einer lange geplanten Aktion ermordeten Hutus - Angehörige von Armee, Polizei und Milizen, aber auch Zivilisten - ihre Nachbarn, Freunde, Kollegen, nur weil sie Tutsis waren. In nur 100 Tagen wurden damals 75% der Tutsi-Minderheit getötet.

Zehntausende Tutsis suchten Schutz in katholischen Kirchen. Doch die meisten dieser Kirchen wurden Fallen: Die Priester beschützten die Flüchtlinge nicht, manche lieferten sie gar aus. Geistliche wurden auch selber zu Mördern. Die katholische Kirche als Institution hat sich nicht gewehrt. Einige geistliche Täter von damals sind bis heute in Europa auf freiem Fuß. Das Verhältnis vieler Menschen in Ruanda zur katholischen Kirche ist deshalb schwer belastet.

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