Radiodoktor - Medizin und Gesundheit

Gefährliche Herzschwäche - Strategien gegen die Herzinsuffizienz

Leiden Sie unter zunehmender Müdigkeit? Rascher Atemnot beim Treppensteigen? Wasseransammlungen in den Beinen? Und gehen Sie trotzdem nicht zum Arzt? Dann befinden Sie sich im Kreise jener Menschen, die nicht auf ihr Herz hören wollen.
Die Herzinsuffizienz, also jene Erkrankung, bei der der Herzmuskel nicht mehr in der Lage ist, die erforderliche Blutmenge durch den Körper zu pumpen, betrifft mittlerweile mehr als 300.000 Österreicherinnen und Österreicher. Die zunehmende Lebenserwartung, aber auch die höhere Überlebensrate nach Herzinfarkten führen dazu, dass die Zahl der betroffenen Personen deutlich zunimmt.
Es gibt mehrere Ursachen für eine Herzinsuffizienz: Vorerkrankungen wie eben ein Herzinfarkt, Herzklappenfehler oder Herzmuskelentzündungen, aber auch Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht oder Rauchen begünstigen die Entstehung einer Herzschwäche.
Leider werden die Symptome sowohl von den Betroffenen als auch von vielen Ärztinnen und Ärzten auf die leichte Schulter genommen. Gerade bei älteren Menschen werden die Beschwerden als Alterserscheinungen lapidar abgetan. Das kann fatale Folgen haben - denn die Sterberate an Herzschwäche ist ähnlich hoch wie jene bei Krebserkrankungen. Dabei könnte eine rechtzeitige Behandlung mit Medikamenten oder auch speziellen Schrittmachern die dramatischen Folgen der Krankheit verhindern, wie Experten der zuständigen Arbeitsgruppe in der Gesellschaft für Kardiologie erklären. Anlässlich des europäischen Tages der Herzinsuffizienz geben sie am kommenden Donnerstag eine Pressekonferenz, um erneut auf die Gefahren der Herzschwäche aufmerksam zu machen.
Ein weiterer wichtiger Punkt: Die Versorgungslage der Patienten außerhalb von Krankenhäusern ist bundesweit mangelhaft, sieht man von punktuellen Initiativen, wie dem Salzburger Kardiomobil ab, mit dem eine mobile Herzinsuffizienzschwester Hausbesuche absolviert.
Radiodoktor Univ.-Prof. Dr. Manfred Götz diskutiert dieses Mal mit seinen Studiogästen über dieses unterschätzte Krankheitsbild und die nötigen Strukturanpassungen im Gesundheitswesen, um der Herzschwäche die Stirn bieten zu können.

Eine Sendung von Ronny Tekal.
Redaktion: Christoph Leprich

Service

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Fachärztin für Kardiologie
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Facharzt für Kardiologie
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Österr. Herzverband

Kardiomobil - Heimbetreuung für Herzinsuffizienz-Patienten
Offizielle Patienteninformation der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie
Deutsche Patientenleitlinien
Netdoktor zu Herzinsuffizienz

Anette Bopp, Thomas Breitkreuz, Andreas Fried, "Das Herz stärken: Das ganzheitliche Programm", GU Verlag 2011

Bundesärztekammer Deutschland, "Leben mit Herzschwäche - Patientenleitlinien", Verlag Börm Bruckmeier 2013

Petra Apfel, Helwi Braunmiller u.a., "Das Herz: Alles über Infarkt, Bluthochdruck, Cholesterin, Herzschwäche, Herzenge und Rhythmusstörungen", Verlag Evendom 2012

Markus Schwarz, Lothar Schwarz, "Das Herz-fit-Buch: So senken Sie Ihr Herzalter", BLV Verlag 2010

Dietrich Grönemeyer, "Dein Herz: Eine andere Organgeschichte", Fischer Taschenbuch Verlag 2012

Sendereihe