Von Tag zu Tag

21. Mai 2014, 14:05

Lebten alle Menschen so wie wir Europäer, benötigten wir drei, lebten alle so wie die US-Amerikaner, benötigten wir fünf Planeten. Die extrem ungleiche Größe des ökologischen Fußabdrucks - eine in "globalen Hektar" gemessene Bilanzzahl der Ressourcenausbeutung im Verhältnis zu den tatsächlich vorhandenen Ressourcen - ist ein Indikator für Verhältnisse, die zu massenhafter Verelendung, zu Hunger und politischen Instabilitäten führen.

Vor zwanzig Jahren hat der Ingenieur, Stadt- und Regionalplaner Mathis Wackernagel - damals noch Dissertant in Vancouver/Kanada - gemeinsam mit einem Kollegen den ökologischen Fußabdruck entwickelt, der allen Menschen ein Instrument zur Hand gibt, sich des eigenen Ressourcenverbrauchs bewusst zu werden. Mittlerweile wird dieses Instrument auch von Ländern, Regierungen, der Weltbank, von Umweltorganisationen und den Vereinten Nationen angewandt. Es bleibt freilich die dringliche Frage, ob das Wissen um den erschöpften Planeten unser Denken und Handeln nachhaltig beeinflusst.

Mathis Wackernagel ist zu Gast bei Andreas Obrecht.

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