Nachtquartier

3. Oktober 2014, 00:08

Anlässlich des "Tag des Denkmals", der jährlich am letzten Sonntag im September stattfindet, ist die Kunsthistorikerin Renate Holzschuh-Hofer zu Gast. "Denkmale" - so ist der Wortgebrauch für die Mehrzahl von Denkmal. Dies ist die offizielle Formulierung im Gesetzbuch. Aber es gibt noch mehr zu lernen. Das Denkmal im Sinn von Denkmalschutz und Denkmalpflege ist mehr als das von Robert Musil so witzig in Szene gesetzte Denkmal am "Podest" in seiner Unsichtbarkeit. Unsichtbar ist es zwar allemal für die Öffentlichkeit, aber der Begriff "Denkmal" umfasst ebenso Bauwerke, Gärten, Gemälde, Sammlungen oder archäologische Ausgrabungen und spannt einen großen Bogen von der Urgeschichte bis zur zeitgenössischen Architektur. Renate Holzschuh-Hofer promovierte in Kunstgeschichte und Archäologie an der Universität Wien und arbeitet für das Bundesdenkmalamt (BDA), zuerst lange Jahre in der Abteilung für Inventarisation und Denkmalforschung und ab 2010 im Aufbau und als Leiterin der Stabsstelle für Öffentlichkeitsarbeit im BDA.
Seit 2005 ist sie auch beim Forschungsprojekt über "Die Wiener Hofburg" der Österreichischen Akademie der Wissenschaften tätig und dort für die Erarbeitung der Hofburg in der Epoche der Renaissance verantwortlich. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Renaissancearchitektur und politische Propaganda, Architektursymbolik, Symbolgeschichte Burgund-Habsburg und Historismus.

Die Architektur, die uns umgibt, die Häuser, in denen wir wohnen und arbeiten, bilden unsere Lebenswelt. Deren bauliche und geschichtliche Substanz ist nicht nur prägend für unser gesellschaftliches Leben, sondern auch ein Speicher unserer gemeinsamen Entwicklung und Geschichte. Warum es so wichtig ist, unser Bewusstsein für "Denkmale" zu schärfen, darüber spricht Renate Holzschuh-Hofer mit Helmut Jasbar.

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