Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Soldatinnen. Frauen an der Front. Gestaltung: Tanja Malle

Die russische Scharfschützin. Die deutsche Funkerin. Die US-amerikanische Luftwaffenpilotin. Im 2. Weltkrieg wurden Armeen weiblich. Hunderttausende Frauen waren in vielen Ländern der Welt an allen erdenklichen Waffengattungen aktiv. In der Sowjetarmee kämpfte rund eine Million Frauen, in der deutschen Wehrmacht, Gestapo und SS, sowie in der US-Armee dienten jeweils rund 500.000. Dennoch sind Frauen in der Militärgeschichtsschreibung kaum Thema. "Der Krieg hat kein weibliches Gesicht" betitelte die weißrussische Journalistin und Schriftstellerin Swetlana Alexijewitsch ihr Buch, für das sie 400 Gespräche mit Rotarmistinnen geführt hat.

Ähnlich wie in der Sowjetunion, meldeten sich auch in Deutschland viele junge, meist ledige Frauen freiwillig zum Kriegseinsatz. Was aber bewegte sie dazu, eine männlich dominierte Sphäre zu betreten, in den Krieg zu ziehen, das Töten von Menschen in Kauf zu nehmen und zu Mittäterinnen zu werden?

Die Antwort auf diese Fragen suchen heute zwei deutsche Historikerinnen, die darauf hinweisen, dass es für Frauen nach 1945 einfach war, ihre Kriegsgeschichte vergessen zu machen und unbescholten weiterzuleben. Dennoch fiel es vielen nicht einfach, wieder in der Zivilgesellschaft Fuß zu fassen - für Frauen in Uniform gab es in der Nachkriegsgesellschaft keinen Platz, ehemalige Bomberpilotinnen und Scharfschützinnen wurden dazu gedrängt, in die Rolle der Hausfrau und Mutter zu schlüpfen.

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