Erfüllte Zeit

19. Oktober 2014, 07:05

1. "Pillen-Papst" Paul VI. wird seliggesprochen

Es ist sicher kein Zufall, dass ausgerechnet am Sonntag, dem Abschlusstag der Bischofssynode zu Fragen der Familienethik und Sexualmoral, Papst Paul VI. selig gesprochen wird. Er ist bis heute durch sein klares Nein zu jeder Form künstlicher Empfängnisregelung in seiner Enzyklika "Humanae Vitae" weit über die römisch-katholische Kirche hinaus bekannt.
Auch das für die Seligsprechung erforderliche Wunder passt in den Themenbereich: Auf Fürsprache von Papst Paul soll ein ungeborenes Kind auf unerklärbare Weise geheilt worden sein. Entgegen der Prognose der Ärzte, die zum Schwangerschaftsabbruch geraten hatten, kam das Kind völlig gesund zur Welt.
Paul VI. steht aber nicht nur im Schatten seiner eigenen Pillen-Enzyklika: Oft wird übersehen, dass er als zweiter "Konzilspapst" mindestens ebenso ein "Mann des Aufbruchs" gewesen ist wie sein bis heute ungemein populärer Vorgänger Johannes der XXIII., und dass er in vielem, zum Beispiel auch durch seine Reisetätigkeit, den Kurs von Johannes Paul dem Zweiten vorgegeben hat. - Ein Porträt von Wolfgang Slapansky


2. "Abrahams Kinder" - Die Bibel in Christentum, Judentum und Islam

Als Einladung zum Dialog versteht sich die aktuelle Ausstellung "Abrahams Kinder" im Papyrusmus-Museum der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien. Anhand uralter Fragmente - teilweise 1700 Jahre alt - aus der Bibel und dem Koran verweist die Schau auf die gemeinsamen Wurzeln von Judentum, Christentum und Islam, die sich alle drei auf Abraham als Stammvater berufen. - Gestaltung: Andreas Mittendorfer


3. "Sonntag der Weltmission": 50 Millionen Menschen auf der Flucht

Mehr als 50 Millionen Menschen weltweit sind auf der Flucht - so viele wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr, sagt das Hochkommissariat der Vereinten Nationen für Flüchtlinge. Der sogenannte Weltmissionssonntag (früher auch "Sonntag der Weltkirche" genannt), den die römisch-katholische Kirche am Sonntag begeht, ist ganz dem Thema Flucht gewidmet.
Die katholische Ordensgemeinschaft der Jesuiten betreibt einen eigenen Flüchtlingsdienst, der mit 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 50 Ländern tätig ist. Pater Peter Balleis, der Internationale Direktor des Flüchtlingsdienstes der Jesuiten, hat vor kurzem Österreich besucht. - Gestaltung: Maria Harmer


4. Essay zu Matthäus 22, 15 - 21: "Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört"

"Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist" - auch dieses "geflügelte Wort" ist biblischen Ursprungs, selbst wenn es in der aktuellen Einheitsübersetzung ein bisschen anders formuliert ist. Es ist der Kernsatz der Stelle aus dem Matthäus-Evangelium, die am "29. Sonntag im Jahreskreis" in den katholischen Kirchen zu hören ist. Gedanken dazu sind in der Erfüllten Zeit vom katholischen Theologen Severin Renoldner zu hören. Er leitet den Bereich Erwachsenenbildung und das Sozialreferat im Pastoralamt der Diözese Linz.


Moderation: Markus Veinfurter

Service

Österreichische Nationalbibliothek "Abrahams Kinder"

Jesuit Refugee Service

Sendereihe

• Lebenskunst