Nachtquartier

29. Oktober 2014, 00:08

Josh Josimovic debütiert heuer bei der Viennale mit seinem ersten langen Dokumentarfilm "Über Leben". Das Interesse ist groß: "Über Leben" war jener Dokumentarfilm, dessen Vorstellungen als erstes am diesjährigen Festival ausverkauft waren. Josh Josimovic erzählt darin die Geschichte einer Freundschaft - zwischen der Wienerin Mitzi Fleischer, 1917 geboren als Miriam Rosenblum, und seinem Vater Leo Josimovic, 1932 geboren in Niederösterreich, 1955 - im Alter von 23 Jahren - war er der jüngste Radiomechanikermeister und machte sich selbstständig. Der 2.Wiener Gemeindebezirk gehörte zur Russenzone, in dem Geschäftslokale billig zu haben waren. Seit damals betreibt er sein Geschäft in der Zirkusgasse 21. Es ist jenes Haus aus dem Mitzi Fleischer und ihre Familie vertrieben wurden.
"Warum hat unsere Jugend so geendet, mit dem Hass. Es dauert viele Jahre um es ... you get rid of it.", sagt Mitzi Fleischer in der ersten Szene von "Über Leben". Nach dem Anschluss Österreichs gelang ihr die Flucht nach Amerika, wo sie seither lebt. Josh Josimovics berührender Dokumentarfilm erzählt, wie sich die Wege von Mitzi Fleischer und Leo Josimovic trafen und wie diese Freundschaft dazu führte, Hass loszuwerden und Donauwalzer am Gehsteig zu tanzen.

Mit Kristin Gruber spricht er im Nachtquartier über die Entstehungsgeschichte des Films, darüber, wie er - als Sohn von Leo Josimovic - diese Freundschaft miterlebte und über das Aufwachsen im Radiogeschäft Josimovic.

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