Erfüllte Zeit

16. November 2014, 07:05

1. Fast ein Jahrtausend alt - 900 Jahre Stift Klosterneuburg

Er gilt als einer, der sich auf politischer Ebene engagiert für den Frieden eingesetzt hat - und der dabei (das ist historisch verbürgt) den Rat seiner Frau sehr geschätzt hat. Nichts Ungewöhnliches, möchte man meinen. Doch im Mittelalter, als Markgraf Leopold III. und seine Frau Anges gelebt haben, in einer sehr harmonischen Beziehung, wie es heißt - da war diese Art von Mitsprache alles andere als selbstverständlich.
Am 15. November ist der traditionelle Gedenktag des Heiligen Leopold. Er hat vor 900 Jahren das Stift Klosterneuburg begründet - sozusagen den materiellen Grundstein gelegt.
Das geistige Fundament geht auf einen anderen Heiligen zurück, auf den Kirchenvater Augustinus. Er hat die Regel verfasst, nach der die Augustiner Chorherren in dem Stift seit vielen Jahrhunderten leben.
Übrigens: es ist eines der reichsten Stifte hierzulande und ist so auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Hausherr ist Propst Bernhard Backovsky. Mit ihm hat Maria Harmer gesprochen.


2. Mit Turnzeug, Zirkel und Kippa - ein jüdischer Bildungscampus in Wien

Es ist ein Ort jüdisch-österreichischen Lebensgefühls mit einem Hauch israelischer Atmosphäre: Die Rede ist vom Campus der Zwi-Peres-Chajes-Schule in Wien. Das ist die Schule der Israelitischen Kultusgemeinde Wien. Knapp 500 jüdische Kinder und Jugendliche kommen täglich hierher. Ein breites Bildungsprogramm wird hier geboten: von der Kinderkrippe für die ganz Kleinen über einen Kindergarten, eine Volksschule bis hin zum Gymnasium. Heuer feiert die Zwi-Peres-Chajes-Schule ihr 30-jähriges Bestehen, nach einer - gewissermaßen - Neugründung im Herbst 1984.
Andreas Mittendorfer hat sich dieses besondere Bildungsangebot für jüdische Kinder und junge Erwachsene genauer angesehen.


3. Grenzgängerin und Künstlerin - Shirin Neshat

Im Iran ist sie geboren, in New York lebt und arbeitet sie - und bekannt ist sie eigentlich rund um die Welt: die Fotografin und Filmemacherin Shirin Neshat.
Vor kurzem war sie in Österreich zu Gast. Bei der GlobArt Academy in Krems hat sie einen Vortrag über die politische Stimme von Künstlerinnen und Künstlern gehalten. Ihre Fotoreihe "Women of Allah" hat sie in den 1990er Jahren bekannt gemacht. Neshat ist vor allem auch für ihr Engagement für iranische Frauen und deren Rechte bekannt. Kerstin Tretina hat ein Porträt dieser kritischen Grenzgängerin und politischen Künstlerin gestaltet.


4. Vom richtigen Einsatz der Mittel - Kurzessay zu Matthäus 25, 14 - 30

Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat.
Nein, das ist keine aktuelle Klage eines Armutsexperten oder einer Sozialpolitikerin. Diese provokanten Zeilen finden sich im Sonntagsevangelium, das am 16. 11. 2014 in den katholischen Kirchen gelesen wird.
Der Essay dazu kommt von der Wiener Pastoraltheologin Teresa Maria Schweighofer.

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Stift Klosterneuburg
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• Lebenskunst