Salzburger Nachtstudio

19. November 2014, 21:00

Treffsicher urteilen, richtig entscheiden. Was Immanuel Kant 1790 in seiner "Kritik der Urteilskraft" beschrieb, war der Versuch, zwischen Sinnlichkeit und Moral zu vermitteln. Und die vermittelnde Instanz ist nach Kant die Urteilskraft, deren Wesen es ist, das Besondere im Allgemeinen zu erkennen. Was bedeutet das heute im Spannungsfeld von Medien, Politik, Recht, Ökonomie, Wissenschaft und Religion?
Wie ist es um die Urteilskraft in der heutigen Zeit bestellt? In einer Zeit, die von dramatischen Umwälzungen in der Kommunikation und in der Medienwelt geprägt ist. Wir wissen heute so viel wie nie zuvor, die Fragen nach Orientierung in Ethik und Moral scheinen aber in den Hintergrund zu treten. Wo aber und wie bilden die Menschen im 21. Jahrhundert ihre persönliche Urteilskraft, jene Fähigkeit, die man, wie Kant gesagt hat, nicht lernen kann, wohl aber immer üben muss?

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