matrix - computer & neue medien
1. Junge Ideen
Der European Youth Award
Gestaltung: Sylvia Sammer
2. Netzträume - und was daraus wurde
Gestaltung: Julia Gindl
3. Ich! Ich! Ich!
Kolumne über den Zwang zur digitalen Selbstdarstellung
Gestaltung: Franz Zeller
23. November 2014, 22:30
1. Kulturpessimisten klagen oft, dass Jugendliche zu viel Zeit vor dem Computer oder mit ihren Smartphones verbringen und sich ihre Freizeit mit oberflächlichem Smalltalk-Geplänkel auf sozialen Netzwerken oder mit Computerspielereien vertreiben. Selbst wenn der Vorwurf stimmt, gibt es auch eine ganz andere Seite der sogenannten "Digital Natives" - nämlich junge Leute, die die modernen Technologien des Medienzeitalters sinnvoll und lösungsorientiert zu nutzen wissen. Sie verwirklichen damit Ideen, die dazu beitragen sollen, unsere Gesellschaft ein bisschen lebenswerter zu machen.
Diesen Jugendlichen bietet der European Youth Award eine Plattform, auf der sie innovative digitalen Lösungen zu Themen wie Umweltschutz, Demokratiebewusstsein oder Bekämpfung von Arbeitslosigkeit einem breiten Publikum und einer internationalen Jury bekannt machen können. Die 14 Siegerteams aus insgesamt rund 130 Einreichungen stellten ihre cleveren Startup-Projekte diese Woche beim großen Gewinner-Festival des European Youth Award in Graz vor. Sylvia Sammer war für matrix dabei.
2. Überwachung, Datensammelwut oder Cyberkriminalität - das sind nur einige Schlagwörter, die wir im Jahr 2014 mit dem Internet assoziieren. Und das klingt erheblich negativer als noch vor zehn oder zwanzig Jahren. Vergangene Woche war in matrix Deutschlands bekanntester Interneterklärer, der Journalist und Blogger Sascha Lobo zu hören. Er hat erzählt, warum das Internet für ihn seit dem Aufdecken des NSA-Skandals sozusagen kaputt ist. Der Kontrollwahn der Konzerne und der Spähskandal hätten alles geändert, meint Sascha Lobo, gleichzeitig möchte er sich aber seinen Internetoptimismus nicht nehmen lassen: Er wünscht sich ein Internet, das die Gesellschaft verbessert. Was wurde aus der Idee vom Internet als offenes demokratische Netzwerk, als Medium der Demokratie und Selbstbefreiung, und was ist von der Cybereuphorie in den 90er Jahren geblieben? Julia Gindl hat sich diese Woche angesehen, welche Internet-Wunschvorstellungen umgesetzt worden sind.
3. Verkommen die sozialen Netzwerke zu einer Auslage für Millionen Ich-AGs? Nein, so schlimm ist es nicht. Aber ein bisschen nerven die vielen Ego-Trips im Internet schon. Eine Kolumne von Franz Zeller über das Netz als Selbstvermarktungsmaschine.
Ich! Ich! Ich! Eine Kolumne