Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Medizinische Revolution oder leeres Versprechen? Die neuen Biomarker
Gestaltung: Eva Obermüller

Die Idee ist einfach: Messbare Werte sollen objektive Hinweise auf Krankheiten liefern. Im Prinzip passiert das schon heute im Rahmen von Routineuntersuchungen: Dabei wird z.B. der Blutzuckerspiegel gemessen, ein Indikator für Diabetes. Die neue Generation von Biomarkern soll noch viel mehr können: Sie sollen nicht nur anzeigen, ob man Krebs hat oder an Alzheimer erkranken wird, sondern auch welche Behandlung ideal ist und wie gut diese wirkt; eine maßgeschneiderte Therapie für jeden - so lautet zumindest das Versprechen. Der menschliche Körper ist allerdings kompliziert. Mit Hilfe neuer Analysemethoden wird zwar weltweit an tausenden potenziellen Markern geforscht, praktisch eingesetzt werden bisher nur wenige. Denn für einen verlässlichen Einsatz müsste ihre Aussagekraft klar belegt sein, d.h., die Ursachen für die Veränderung eines Wertes müssten eindeutig identifizierbar, die Analysen entsprechend genau, aber auch fehlertolerant sein. Es wird also noch dauern, bis die meisten Forschungsergebnisse das Labor verlassen können. Nach Ansicht vieler Expert/innen müssten jedenfalls die Studien durch klar definierte Standards geregelt sein, und - was für einen Schritt in Richtung Praxis noch wichtiger wäre - die Biomarker müssten ähnlich wie neue Medikamente klinisch überprüft werden. Das kostet Zeit und Geld.

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