Europa-Journal

1. Französische Juden - das Leben in der Angst
2. Wie kann es mit Griechenland weitergehen?
3. Der Visionär von Thessaloniki
4. SYRIZA als Vorbild für Spanien?
Moderation: Brigitte Fuchs


Französische Juden - das Leben in der Angst

Nicht erst die jüngste blutige Geiselnahme in einem koscheren Supermarkt in Paris, bei der vier jüdische Kunden von einem Terroristen ermordet wurden, hat gezeigt, dass sich in Frankreich in den letzten vier, fünf Jahren eine neue Form von Antisemitismus breit gemacht hat: Ein "Antisemitismus der Vorstädte" mit einer Bevölkerung mehrheitlich nord- oder schwarzafrikanischer Provenienz, ein Antisemitismus, der von Salafisten und radikalen Islamisten genährt wird. Allein im Jahr 2014 kam es zu mehr als 800 Gewaltakten gegen Juden und jüdische Einrichtungen im Land, doppelt so viele, wie im Vorjahr. Die Konsequenz: immer mehr französische Juden verlassen das Land in Richtung Israel. Hans Woller berichtet


Wie kann es mit Griechenland weitergehen?

Nach den Parlamentswahlen vom vergangenen Sonntag ist in Griechenland politisch kein Stein auf dem anderen geblieben. Die alte politische Klasse wurde abgewählt und der neue Ministerpräsident Alexis Tsipras vom Linksbündnis SYRIZA hat in Rekordzeit eine neue Regierung gebildet. Und diese neue Regierung sendet - vor allem an ihre europäischen Partner - höchst unterschiedliche und oft radikale Signale aus. Doch wieviel Spielraum hat Alexis Tsipras? Was ist von seinem Verbalradikalismus zu halten? Brigitte Fuchs hat die Kommunikationswissenschafterin Katharine Sarikakis befragt.


Der Visionär von Thessaloniki

Seit 2011 leitet der parteiunabhängige Bürgermeister Jannis Boutaris die Geschicke der zweitgrößten Stadt Griechenlands. Als er sein Amt antrat versprach er nicht nur die Straßen Thessalonikis zu säubern, sondern auch die verfilzte, korrupte Lokalpolitik. Mit der Korruption hat Boutaris tatsächlich aufgeräumt. Sein Amtsvorgänger landete, nachdem während seiner Amtszeit rund 50 Millionen Euro aus der Stadtkasse verschwunden waren, im Gefängnis. Nikolaus Scholz hat mit Jannis Boutaris über den Wahlsieg von Alexis Tsipras und über die Schwierigkeiten seiner Stadt und seines Landes gesprochen.


SYRIZA als Vorbild für Spanien?

Die neue spanische Partei Podemos ist nicht SYRIZA und Spanien hat im Gegensatz zu Griechenland aus eigener Kraft wieder zu Wirtschaftswachstum zurück gefunden. Dennoch gibt die Bildung der SYRIZA-Regierung der spanischen Protestpartei Auftrieb: Nur ein Jahr nach der Gründung könnte Podemos laut Umfragen 30 Prozent der Wählerstimmen erreichen. Meinungsforscher sehen die Linkspartei vor den Sozialisten an zweiter Stelle bei den Parlamentswahlen, die Ende des Jahres stattfinden werden. Josef Manola zu den Aussichten der Protestbewegung, die Wende auch in Spanien zu schaffen.

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