Dimensionen - die Welt der Wissenschaft
1. Muskelatrophie - Verlaufsstudien aus Moskau
2. Wie sich Ameisen gegen Mikroben wehren
3. Roma und Sinti in Österreich - Zwei Ausstellungen in Wien
Redaktion und Moderation: Franz Tomandl
6. Februar 2015, 19:05
1. Muskelatrophie: Verlaufsstudien an der Russischen Akademie der Wissenschaften
Über Jahrzehnte drohte die bemannte Raumfahrt an einem Problem zu scheitern: der Muskelatrophie der Astronauten. Mit diesem Begriff beschreiben Mediziner das Absterben von Muskelgewebe. Das passiert, wenn Muskeln sich nicht mehr bewegen können. Auf der Erde etwa durch Krankheit. Im Weltraum, weil dort die Schwerelosigkeit bestimmte Bewegungen unmöglich macht. Um unter anderem dieses Problem zu lösen, gründete die russische Akademie der Wissenschaften das Institut für biomedizinische Probleme. Hier wird heute noch der Prozess der Muskelatrophie im Detail untersucht wird. Mit Inesa B. Kozlovskaya, Institut of sensoring motor physiology and counter measure of the Institute of biomedical problems, Moscow, Russische Akademie der Wissenschaften; Konstantin Roskow, Student, Versuchsperson. Autor: Uwe Springfeld.
2. Krankheitsbekämpfung im Kollektiv: Wie sich Ameisen gegen Mikroben wehren
Als Insekt in einem Staat zu leben, bietet viele Vorteile: In Gruppen von hunderten, tausenden oder gar hunderttausenden wird die Futtersuche, der Nestbau oder die Verteidigung gegen Räuber zum leichten Spiel. Der enge Kontakt zu unzähligen Artgenossen macht es aber auch Krankheitserregern leicht, sich auszubreiten - wie bei allen Lebewesen, die in großer Zahl auf engem Raum leben, ist die Gefahr von Seuchen groß. Dennoch kommt es in den Kolonien von Ameisen, Bienen oder Termiten nur sehr selten zum Ausbruch von Epidemien. Sie haben spezielle Verhaltensweisen entwickelt, um die Verbreitung von Keimen zu verhindern. Silvia Cremer; Evolutionsbiologin. Autor: Wolfgang Däuble.
3. Roma und Sinti in Österreich - Zwei Ausstellungen in Wien widmen sich historischen und gegenwärtigen Erinnerungs- und Lebensorten der Volksgruppe.
Am 4. Februar 1995 tötete eine Rohrbombe im burgenländischen Oberwart vier Roma: Peter Sarközi, Josef Simon, Ervin und Karl Horvath. Diese Woche wurde des rassistisch motivierten Attentats vor 20 Jahren gedacht. Kommende Wochen werden in Wien zwei Ausstellungen eröffnet, die sich historischen und gegenwärtigen (Erinnerungs-)Orten der Roma widmen. Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes macht am Beispiel der niederösterreichischen Romni Amalia Horvath, die 1942 im KZ Ravensbrück ermordet wurde, die Auswirkungen der Verfolgung auf die nachfolgenden Generationen sichtbar. Ebenfalls am 12. Februar eröffnet das Wien Museum Karlsplatz die Ausstellung "Romane Thana. Orte der Roma und Sinti." In die Gestaltung beider Ausstellungen waren VertreterInnen der Volksgruppe zentral eingebunden - schließlich war der Blick auf "die" Roma und Sinti lange ausschließlich von Außenzuschreibungen geprägt. Mit Cornelia Kogoj, Kuratorin, Initiative Minderheiten; Gerhard Baumgartner, Historiker und Wissenschaftlicher Leiter des DÖW, an beiden Ausstellungen beteiligt; Usnija Buligovi?, Volkshilfe Österreich, Beitragende zu Ausstellung "Romane Thana. Orte der Roma und Sinti". Gestaltung: Tanja Malle.