Da capo: Ambiente

Ambiente Spezial: "Grüne Perlen im Atlantik" - Unterwegs auf den Azoren. Von Margit Hainzl und Emil Wimmer.
Redaktion. Ursula Burkert

Ruhe, Gelassenheit, Abgeschiedenheit und Ursprünglichkeit - der aus neun weit auseinander liegenden Vulkaninseln bestehende Azoren-Archipel gilt bis heute als Geheimtipp für Naturliebhaber/innen.

Das subtropische Inselparadies mitten im Atlantik liegt etwa 1.500 km westlich des europäischen Festlands und 3.600 km östlich von Nordamerika und war wahrscheinlich schon in der Antike bekannt. Die offizielle Entdeckung begann 1427, als der portugiesische Seefahrer Diogo de Silves zum ersten Mal auf einer der damals unbewohnten Inseln landete. Er und seine Nachfolger fanden steile Felsen, eine immergrüne Pflanzenwelt und ein angenehmes Klima.

Aufgrund der geografischen Lage zwischen Europa, dem Orient und Amerika und der vorherrschenden Winde wurden die Azoren während des 16. und 17. Jahrhunderts zum Drehkreuz der transatlantischen Schifffahrt. Karavellen aus Brasilien und Westindien, sowie Handelsschiffe aus Ostindien trafen nach monatelangen und oft stürmischen Reisen hier endlich auf Land, die Seeleute bekamen frisches Wasser und Proviant und die mit Gold, Silber, Porzellan, Gewürzen, seltenen Hölzern und anderen Waren beladenen Segelschiffe wurden repariert, bevor sie von bewaffneten Eskorten auf dem Rest ihrer Reise nach Portugal begleitet wurden.

Die ersten Siedler, Bauern aus Portugal und Flandern, machten das Land urbar und produzierten von Beginn an Getreide für den Export; später waren es Orangen, Ananas, Wein und Tee. Große Gewinne brachte auch der Handel mit Färbepflanzen und ab Anfang des 19. Jahrhunderts florierte die Jagd auf den Pottwal. Seit den 1980er Jahren ist der Walfang verboten, jetzt bietet man "Whalewatching" an. Doch außer dem Pottwal leben über 20 weitere Arten von Meeressäugern in den artenreichen Gewässern rund um die Azoren.

Der Fauna verdankt der Archipel im Atlantik übrigens auch ihren Namen: der Legende nach sahen die Portugiesen, als sie sich dem Neuland näherten, große Raubvögel am Himmel, die sie für Habichte hielten. Diese heißen auf Portugiesisch "Acores", also nannten sie die neu entdeckten Inseln "Ilhas dos Acores" - "Habichtsinseln". Doch die Entdecker hatten sich geirrt. Es gab gar keine Habichte, sie haben stattdessen Bussarde gesehen. Der Irrtum wurde erkannt, aber der Name ist geblieben. Und die Vögel, die auf der Inselgruppe gar nicht heimisch sind, zieren bis heute Wappen und Flaggen der noch immer zu Portugal gehörenden autonomen Region der Azoren.

Service

Reisebuchtipps:
Susanne Lipps: Azoren. DuMont Reisetaschenbuch.
Michael Bussmann: Azoren. Michael Müller Verlag.
Andreas Stieglitz: Reiseführer Azoren. DuMont
Roman Martin: Azoren. Die schönsten Küsten- und Bergwanderungen. Rother Wanderführer.
Azoren Landkarte: Reise Know How.

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