Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

"Sturmwarnung im All." Das Weltraumwetter und seine Folgen.
Gestaltung: Wolfgang Däuble.

Es kann zur Gefahr für Satelliten, Astronauten oder Flugpersonal werden, Funknetze stören und sogar kleine Eiszeiten herbeiführen: Das Wetter im Weltraum ist eine Naturgewalt mit enormer Zerstörungskraft. Dennoch bleibt es meist unbemerkt: Abgesehen von den schön anzuschauenden Polarlichtern sind die Vorgänge im All unsichtbar. Dabei peitschen Sonnenwinde ununterbrochen auf die Erde ein, Masseneruptionen überrollen sie mit gigantischen Teilchenwellen während galaktische Strahlenstürme bis in die Atmosphäre vordringen. Der Planet steht unter dem ständigen Einfluss der kosmischen Gezeiten, doch er ist ihnen nicht schutzlos ausgeliefert: Ein weit in den Raum reichendes Magnetfeld bildet ein starkes Bollwerk gegen die Teilchenfluten unseres zentralen Gestirns, während die Gashülle der Atmosphäre einen Schirm gegen den Strahlenregen spannt.

Doch für die modernen Gesellschaften des Kommunikationszeitalters wird das Weltraumwetter zur immer größeren Gefahr. Energiereiche Partikelstrahlung zerstört die Bordelektronik von Mobilfunk- und Navigationssatelliten, etwa hundertfünfzig Ausfälle pro Jahr werden allein von US-amerikanischen Satelliten gezählt. Die Übertragung von Funkwellen auf der Erde kann ebenso beeinträchtigt werden wie die Produktion von Mikrochips, selbst Hochspannungsleitungen oder Ölpipelines können Schaden nehmen.

Ein internationales Netz an Observatorien beobachtet daher ununterbrochen die Sonnenaktivität und andere kosmische Ereignisse. Auch das Observatorium Kanzelhöhe für Sonnen- und Umweltforschung der Universität Graz ist daran beteiligt. Die hier erstellten Prognosen und Warnmeldungen sind eine wichtige Grundlage, um rechtzeitig auf das Weltraumwetter zu reagieren.

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