Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Grüner Kapitalismus - Die Bioökonomie als globale Lösung?
Gestaltung: Wolfgang Däuble

Nachhaltiges Wirtschaften, das sich an natürlichen Stoffkreisläufen orientiert und statt fossilen nachwachsende, biologische Rohstoffe nutzt - die Prinzipien der Bioökonomie klingen wie ein Heilsversprechen in einer Welt, die sich seit Jahrzehnten am ökologischen Abgrund wähnt. Mit neuen Methoden aus der Molekularbiologie, dem Maschinenbau, der Biotechnologie oder der Informatik soll dem Öl abgeschworen werden: Einkaufssackerl aus Kartoffelstärke, Fahrräder aus Bambus, Zahnpasta mit Milchsäurebakterien oder Autokarosserien aus Flachs sind nur ein paar Beispiele aus der Innovationsküche bioökonomischer Vorreiter.

Weltweit investieren Staaten große Summen in die Entwicklung der Bioökonomie; allein in Deutschland wurden in den vergangenen drei Jahren 2,4 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Auch Österreich legte 2013 den Grundstein für eine nationale Strategie zur Förderung der Bioökonomie. Doch kann die Bioökonomie tatsächlich an die Stelle einer auf Erdöl basierenden Wirtschaft treten? Können nachwachsende Rohstoffe für alle Industriezweige genutzt werden, ohne dabei die weltweite Nahrungsversorgung weiter zu gefährden? Können auch ärmere Regionen der Erde davon profitieren, oder dient sie nur der Aufrechterhaltung des Lebensstandards westlicher Industrienationen? Ein Ausblick darauf, was von der Bioökonomie zu erwarten ist, die auch ein Thema der Alpbacher Technologiegespräche sein wird, und wo sie an ihre Grenzen stößt.

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