Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Vom Umgang mit Spuren jüdischen Lebens in Nordbayern
2. Beeindruckende AbsolventInnen der Universität Wien (II): Edith Weisskopf-Joelson
3. Cicely Saunders: Spiritualität in der Palliative Care

Redaktion und Moderation: Franz Tomandl

1. Hunderte Jahre Geschichte. Vom Umgang mit Spuren jüdischen Lebens in Nordbayern.

Der Regierungsbezirk Unterfranken im Norden von Bayern hat rund 1.3 Millionen Einwohner. Und eine Jahrhunderte alte jüdische Geschichte: Bereits ab dem Mittelalter wurden hier Synagogen gebaut - viele davon sind bis heute erhalten geblieben, auch wenn kaum eine davon noch als Sakralbau genützt wird. Wie aber soll eine Region mit ihrem reichen jüdischen Erbe umgehen, wenn dort kaum sie kaum noch jüdische Einwohner hat? Zwei Wissenschaftlerinnen der Freien Universität Berlin und der Maximilians Universität Würzburg zeigen Handlungsmöglichkeiten auf. zeigen bei der Sommerakademie des Instituts für jüdische Geschichte der Universität Wien Handlungsmöglichkeiten auf. Mit Gabi Rudolf, Julius Maximilians Universität Würzburg. Autorin: Tanja Malle

2. Reihe: Wissenschaftlich exzellent, menschlich ein Vorbild - Beeindruckende AbsolventInnen der Universität Wien - Teil 2. die Psychologin Edith Weisskopf-Joelson.

Im Mittelpunkt der heutigen Folge steht eine Frau, die die Sichtweise der akademischen Psychologie auf psychisch Erkrankte verändert hat. Jedoch nicht in Österreich, wo sie an der Universität Wien studiert hat, sondern in den USA, wo sie nach 1938 eine neue Heimat fand: Edith Weisskopf-Joelson. Sie wird 1910 in Wien geboren und wächst hier in einer behüteten, jüdischen Familie auf. Nach der Matura beginnt sie ihr Studium an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien. Sie besucht zunächst Vorlesungen in Mathematik und Physik - möglicherweise beeinflusst durch ihren Bruder, den bekannten Kernphysiker Victor Weisskopf. Doch schon bald verlagert sich ihr Interessensschwerpunkt: Sie konzentriert sich auf Philosophie - hier vor allem auf den Wiener Kreis- und Psychologie. Edith Weisskopf-Joelson wird in den USA bis 1978 als Psychologin tätig sein. Den einzigartigen Blick auf ihr Fach verdankt Edith Weisskopf nicht nur ihrer Ausbildung in Österreich. Ihr persönliches Schicksal wird ihren wissenschaftlichen Zugang zur Therapie psychisch erkrankter Menschen nachhaltig verändern.Mit Katharina Kniefacz, Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien. Autorin: Marlene Nowotny

3. Cicely Saunders: Spiritualität in der Palliative Care. Zum 10. Todestag der Pionierin der Hospizbewegung

Am 14. Juli 2005 stirbt Cicely Saudners im Alter von 87 Jahren an Krebs im von ihr gegründeten St. Christophers Hospiz in London. Sie war die Pionierin der modernen Hospizbewegung. Dass Herz und Verstand bei der Begleitung von Menschen in ihrer letzten Lebensphase zusammengehören, lernt Cicely Saunders durch den engen Kontakt mit Patienten.Und so beginnt die Geschichte der modernen Hospizgründung auch mit einem Patienten - dem schwer an Krebs erkrankten polnisch- jüdischen Flüchtling David Tasma, dem Saudners 1947 begegnet. Das Konzept von "Palliative care" hat inzwischen nicht nur in Hospizen, sondern auch in Spitälern und Pflegeinstitutionen Einzug gehalten, 1996 wurde es von der WHO als Versorgungskonzept anerkannt. Eine Würdigung von Cecily Saunders 10 Jahre nach ihrem Tod. Mit Sabine Pleschberger, Professorin für Palliative Care und Versorgungsforschung an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg. Autorin: Claudia Kuschinski-Wallach.

Buchtipp:
Cicely Saunders.
Sterben und Leben. Spiritualität in der Palliative Care.
Aus dem Englischen von Martina Holder-Franz
Theologischer Verlag Zürich

Hospiz Österreich
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