Regional Spezial

Die "Wellenklaenge" in Lunz am See

Die "Wellenklaenge" in Lunz am See bieten großes Programm auf kleiner Bühnen im Naturidyll. Fährt man untertags mit einem Boot über den See, schaut die Bühne noch relativ unspektakulär aus. Sie schwimmt im Wasser, wird als Liegeinsel von den Seebad-Besuchern genutzt und die Tribüne dahinter fügt sich, wie eine Treppe, in das Seeufer ein. Am Abend werden dann die Umkleidekabinen zur Künstlergarderobe umfunktioniert, das Seebad Café zum Festivalbuffet und die Liegeinsel wird zur Bühne für Musik, Theater und Performances umgebaut. "So eine großartige Kulisse haben wir noch nie gehabt", schwärmt Jouko Kyhälä von Sväng. Das finnische Mundharmonikaquartett hat die Lunzer Seebühne heuer ebenso schon bespielt, wie Christian Mühlbachers USW Ensemble. Auftritte von Bands wie den heimischen Jazzern von Kompost 3, der Musicbanda Franui oder Strings & Bass rund um Georg Breinschmid folgen noch. Seit 1996 bringt die ehemalige Kostüm- und Bühnenbildnerin Suzie Heger mit den von ihr gegründeten "Wellenklaengen" ein äußerst ambitioniertes Festivalprogramm in die niederösterreichische Provinz. "Es müssen Künstler aus der ersten Liga sein", so Heger, "denn die erste Liga gibt es nicht nur im Fußball."
Und die Künstler aus der ersten Liga kommen gerne hierher. "Wegen der Kulisse natürlich, aber auch, weil hier das Experiment noch möglich ist", betont der Theatermacher Peter Wolf. Jaqueline Kornmüller und Peter Wolf haben für die heurigen "Wellenklaenge" mit "Die Wahl" ein Projekt zur Stärkung der Zivilgesellschaft in Lunz am See konzipiert. Dorfbewohner, die über sich selbst und über andere Lunzer und Lunzerinnen erzählen, im Dialog den Dorfalltag reflektieren und zugleich über das Kunstprojekt nach neuen Perspektiven für die Dorfgemeinschaft suchen. "Die Wahl" fügt sich dabei auch in das heurige Generalthema des Festivals ein: Wahlverwandtschaften. Ein Titel, der durchaus auch politisch gemeint sei, so Suzie Heger:" Wann, wenn nicht jetzt - zwischen Flüchtlingsdebatte und Griechenlandkrise - soll man politisch sein."
Gestaltung: Benno Feichter

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