Radiokolleg - Orte der Erinnerung
Wie Räume im Gedächtnis bleiben (1). Gestaltung: Hans Groiss
27. Juli 2015, 09:30
Das Alltagsgedächtnis speichert neben Gesichtern, Gerüchen und Geschichten Informationen zu Orten, Wegen und Plätzen. Dieses autobiografische Gedächtnis scheint subjektiv ein Navigationssystem im Gehirn eines Menschen anzulegen, welches positive und negative Emotionen zu Orten archiviert und gegebenenfalls abrufbar macht. Dies kann zum Schutz, also aus Sicherheitsgründen, wichtig sein - um beispielsweise nicht noch einmal an ein trauriges Ereignis erinnert zu werden. Oder zur Reaktivierung eines positiven Gedenkens an einen schönen Moment - zum Beispiel die Kindheitserinnerung an die Schaukel in Omas Garten.
Jeder Mensch hat persönliche Erinnerungsorte, die oftmals über Fotos oder Super-8-Filme geprägt werden. Aber was hat diese persönliche Erinnerung mit Identität zu tun? Warum gibt es "belegte" Orte und welche Rolle spielen dabei Platz- und Koordinatenzellen oder Spiegelneuronen? Warum sind Erinnerungsorte oft mit Vergangenheitsbewältigung verknüpft? - Hans Groiss analysiert, warum wir uns an manchen Orten gut oder schlecht fühlen, welche psychologischen Aspekte dafür bekannt sind und wie diese in Verbindung mit Hirnforschung und Neurowissenschaften gebracht werden können.
Service
Douwe Draaisma: "Warum das Leben schneller vergeht, wenn man älter wird. Von den Rätseln unserer Erinnerung". Piper Taschenbuch 2012
Harald Darer: "Herzkörper". Picus 2015
Sendereihe
Gestaltung
- Hans Groiss