Hörbilder
Unter Einsvierzig. Eine kleinwüchsige Familie: Von Erbgutschäden, vorgeburtlicher Diagnostik und Mut zum Leben. Feature von Isabelle Engels
1. August 2015, 09:05
"Was wäre gewesen, wenn es bei meiner Mutter schon Ultraschall gegeben hätte?", fragt sich Petra und gibt lieber keine Antwort. Die Frage ist für die 1,39 Meter große Frau, die jahrelang in der Frühförderung behinderter Kinder gearbeitet hat, existenzbedrohend.
Heute gibt es viele Methoden, um beim Fötus Abweichungen von der Norm frühzeitig zu erkennen. Und immer mehr Menschen entscheiden sich gegen ein behindertes Kind.
Petra ist zur Zeit mit ihrem Sohn Felix in Karenz. Petra und Christoph, beide kleinwüchsige Eltern, wussten von der 50 %igen Wahrscheinlichkeit, dass Felix ihre Veranlagung erben könnte. Nächtens muss der Atem des Kindes überwacht werden, Felix wird erst mit drei Jahren gehen können und er wird erleben müssen, dass andere Kinder ihn als "Zwerg" verspotten.
"Leicht ist das alles nicht, aber es ist bewältigbar", meinen seine Eltern. Über jeden Entwicklungsschritt von Felix freuen sie sich doppelt. Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein zu fördern sind ihnen wichtige Erziehungsziele, denn Felix wird darauf mehr angewiesen sein als andere. Er wird kämpfen müssen in einer Welt, in der man es leichter hat, wenn man mobil, leistungsstark, schön - und groß ist.
Redaktion: Elisabeth Stratka