Da capo: Tonspuren

Der gute Ton: Preisgekrönte "Tonspuren". Eine Sommerserie in acht Teilen. Teil 5: a-Moll. Eine Geschichte in fünf Ganz- und zwei Halbtonschritten. Feature von Philip Scheiner. Prix Italia 2008; Prix Europa Special Commendation 2008

Die "schlechteste Tonart von allen"? "Fromme Weiblichkeit und Weichheit des Charakters", "... um Gebete oder nachdrückliche Bitten zu vertonen"? "Das Gefühl der Buße kann kein mehr entsprechendes Organ finden"?

Etüden, Preludien, Mazurken, Sonaten, Tänze, Konzerte, Symphonien, Quartette, Tangos, Inventionen, Trios, Suiten, Walzer, Rondos, Capriccios, Romanzen, Intermezzi, Gondellieder und Bagatellen aller Art, vom Folksong bis zum Diskokracher: A-Moll, mit C-Dur im Zentrum des Quintenzirkels, ist in der Musikwelt wie das Salz in der Suppenwelt, längst nicht mehr nur in Europa.

Von der Barockzeit bis heute hat der Dreiklang A-C-E verschiedenste Deutungen über sich ergehen lassen und alle Moden überdauert. Wer heute beginnt, Gitarre zu spielen, kommt a-Moll nicht aus, mancher auch nicht darüber hinaus - was für nicht wenige heutige Pop-Nummern auch nicht nötig ist. A-Moll war immer schon jene "Geistersprache, die ich zu sprechen vermag und die du so wohl verstehst!" (E. T. A Hoffmann).
Redaktion: Alfred Koch

Sendereihe

Gestaltung