Erfüllte Zeit

4. Oktober 2015, 07:05

1. Den Toten ihre Namen geben. Das unbekannte Grab von Maly Trostinec

Zeitgeschichte mit Mehrwert ist das Thema eines besonderen Buches, das am Donnerstag im Jüdischen Museum Wien präsentiert worden ist. Es enthält die Namen und Geschichten jener Jüdinnen und Juden aus Österreich, die in Maly Trostinec - im heutigen Weißrussland - ermordet worden sind. An keinem anderen Ort der Shoah waren es so viele österreichische Menschen. Das Totenbuch nun soll dem Gedenken Raum geben, zu einem Instrument der Erinnerung werden - und vielleicht auch des Trostes. Kerstin Tretina war bei der Präsentation.


2. Die Welt bis gestern. Vor 60 Jahren starb Kardinal Innitzer

Am Freitag, dem 9. Oktober, sind es 60 Jahre, dass der Wiener Erzbischof Kardinal Theodor Innitzer gestorben ist. In seine Amtstzeit von 1932 bis 1955 fielen Austrofaschismus, Nationalsozialismus - und die Ära des Wiederaufbaus. Er hat Zeiten erlebt, in denen ein Katholikentag in Wien "deutscher" Katholikentag genannt wurde - und er als katholischer Priester Parteipolitiker sein konnte. Sein Verhalten Adolf Hitler gegenüber brachte ihm freilich viel Kritik ein. Wolfgang Slapansky hat einen akustischen Rückblick auf den umstrittenen Kardinal und Zeitzeugen gestaltet.


3. Gott & Söhne - Manuel Rubey und Thomas Stipsits über Glück und Sünde

Was ist Glück? Dieser uralten Menschheitsfrage hat sich jetzt eine Firma angenommen. "Gott & Söhne" bietet Glück in 30 Tagen. Was will die Firma dafür haben? Nur einen kleinen Einblick in das Leben ihrer Kunden und Kundinnen, mehr nicht.
Soweit der Ausgangspunkt des neuen Programms der beiden Kabarettisten Thomas Stipsits und Manuel Rubey, das am Mittwoch im Wiener Stadtsaal Premiere hatte. Mit durchaus biblischen Anklängen geht es um die Frage "Was macht Menschen glücklich?" und auch um die sogenannten sieben Todsünden oder Hauptsünden, wie die Grundgefährdungen des Menschen in der katholischen Kirche genannt werden. Alexandra Mantler hat die beiden Kabarettisten zum Interview getroffen.


4. Trialog der Religionen: Was ist der Grund der Gleichheit?

Was tragen Judentum, Christentum und Islam zu Gesellschaftsfragen in Theorie und Praxis bei? Und wo müssen sie kritisch befragt werden? Am Mittwoch diskutieren die Historikerin Eleonore Lappin, der Verfassungs- und Menschenrechtsexperte Raoul Kneucker und der Politologe Farid Hafez, moderiert von der katholischen Theologin und Soziologin Regina Polak - aus jüdischer, christlicher und muslimischer Perspektive über den Grund der Gleichheit. Ein interreligiöser Dialog im Gesellschaftskontext. TRIALOG am Mittwoch, dem 7. Oktober, um 18:30 im Wiener RadioCafé. Der Eintritt ist frei.


5. Wie naiv ist das Christentum? Von der falschen und der richtigen Sorge. Kurzessay zu Matthäus 6, 25 - 34

Ein Text aus der sogenannten Bergpredigt im Matthäusevangelium ist am Sonntag, dem 4. Oktober, in evangelischen Kirchen zu hören. Was ist die falsche und was die richtige Sorge? Der evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker hat sich dazu Gedanken gemacht.


6. Laudato si. Sonnengesang oder Lob der Schöpfung

Der 4. Oktober ist sein Gedenktag, in vielen Kalendern steht "Franz". Im 13. Jahrhundert hat Franziskus von Assisi, der vielen als DER "Umwelt-Heilige" gilt, jenen Text verfasst, der bis heute - nicht nur Päpste - inspiriert und berührt.

Service

Buch, Waltraud Barton (Hrsg.), "Maly Trostinec - Das Totenbuch", Edition Ausblick

IM-MER
Stadtsaal Spielplan
Manuel Rubey
Thomas Stipsits
RadioKulturhaus "Trialog der Religionen"

Sendereihe

• Lebenskunst